Jul 102015
 

(English & Japanese (!) below)

Wir freuen uns, daß der bekannte Motorsport-Moderator, Journalist und Citroën-Enthusiast René de Boer uns einen im japanischen Journal „AutoSport“, Ausgabe 1409, erschienenen Artikel zum „60 Jahre DS“-Jubiläum zur Veröffentlichung überlassen hat.

René de Boer (1973) war bereits als Kind fasziniert von Autos und speziell von Citroën. Autos fand er spannender als sein Studium als Wirtschaftsprüfer und so gründete er Anfang der 90er Jahre seine Agentur ‚Rebocar Automotive Productions’, mit der er seitdem international in den Bereichen Journalismus und PR tätig ist. Schwerpunkte dabei sind Motorsport und Automobilhistorie, aber auch Reisereportagen und Skisport gehören zum Portfolio. Zu den Abnehmern seiner Texte und Dienstleistungen (u.A. Übersetzungen und Moderation) gehören Publikationen, Unternehmen und Veranstalter auf der ganzen Welt. Der gebürtige Niederländer besitzt eine große Citroën-Literatur- und Modellautosammlung. Mit seiner Frau und zwei Kindern ist er seit zehn Jahren in Kevelaer am Niederrhein zu Hause.

Hier der von uns aus dem Japanischen übersetzte Artikel, Text und Bild mit freundlicher Genehmigung von René:

60 Jahre Citroën DS

Übertroffen nur vom ersten für den Massenmarkt produzierten Fahrzeug, dem Ford Modell T, sowie dem Mini, wurde die Citroën DS von einer internationalen Jury zwischen 1997 und 2000 auf Rang 3 als „Fahrzeug des Jahrhunderts“ (Car Of The Century) gewählt. Dennoch sind viele der Ansicht, daß die Citroën DS eigentlich hätte gewinnen müssen, unter anderem wegen des ikonenhaften Entwurfs des italienischen Designers Flaminio Bertoni, der etwas geformt hat, das viele Menschen als ein Kunstwerk ansehen. Der französische Philosoph Roland Barthès widmete sogar eine ganze Abhandlung zum Citroën DS in seinem Buch „Mythologien“.

Dieses Jahr markiert den 60. Jahrestag der Citroën DS, und um dies gebührend zu feiern, fand ein großes Ereignis in Paris am vorletzten Wochenende im Mai statt. Einer der Höhepunkte war eine Corsofahrt durch das Stadtzentrum von Paris von Saint Cloud Park bis zum Place de la Concorde, an dem rund 700 DS Besitzer aus ganz Europa teilnahmen. Die Route enthielt unter anderem bedeutende historische Orte wie den „Quai de Javel“ (heute bekannt als „Quai André Citroën“), wo einst die Citroën-Fabriken standen, und dem Grand Palais, 1955 der Austragungsort des Pariser Automobilsalons, wo die DS ihre ersten öffentlichen Auftritt machte. Die Auswirkungen dieses neuen Auto zu einer Zeit und in einer Umgebung, die meist durch eher langweilige Nachkriegs-Automobile geprägt war, waren dermaßen dramatisch, dass nicht weniger als 12.000 Kaufverträge für die „Göttin“ am Tag der Eröffnung der Show unterzeichnet wurden! Käufer mussten bis zu eineinhalb Jahre warten, um das Auto, das sie auf der Messe gekauft hatten, zu erhalten und fahren zu dürfen.

Bis die DS kam, war Citroën nie sehr stark im Motorsport involviert, zumindest nicht offiziell. André Citroën, der Gründer der Marke, veranstaltet spektakuläre Expeditionen durch die Sahara (Croisière Noire) und China (Croisière Jaune) mit seinem Citroën-Kégresse-Halbkettenfahrzeuge; und im Jahre 1934 nahm er selbst mit einem „Full-Size“-Tourenwagen-Bus an der Rallye Monte-Carlo teil und gewann mit seinem Citroën in seiner Klasse.

Allerdings geriet das Unternehmen in finanzielle Schwierigkeiten nach der kostspieligen Entwicklung des Modells „Traction Avant“ in den 1930er Jahren und als die Familie Michelin die Regie übernahm, hatten die eher strengen neuen Besitzer kein Interesse daran, Gelder in solch ausgefallene Abenteuer zu investieren.

Daher war ist es der Verdienst von privaten Rallye-Piloten, die das Potenzial des neuen Autos frühzeitig erkannten, daß Citroën sich im Rallyesport mit den DS engagierten. 1959 gewann Paul Coltelloni die Rallye Monte Carlo mit einem ID19 (der etwas leichteren Version des DS). Zunächst setzte Citroën nicht viel von dem Rallye-Erfolg in seinem Marketing um, aber als großformatige Anzeigen der französischen Konkurrenz Simca in Tageszeitungen erschienen und diese behaupteten, Simca habe die Rallye Monte Carlo gewann während de facto es sich nur um den Sieg in einer Klasse handelte, bekam der damalige Marketing-Director von Citroën Jacques Wolgensinger grünes Licht von seinen Vorgesetzten, eine Anzeige zu lancieren, die sich nur auf eines konzentrieren wollte: „Citroën möchte klarstellen, dass in der Tat es ein ID 19 war, der die Rallye Monte Carlo gewann“. Seit dieser Zeit engagierte sich die Marke mehr im Motorsport.

Ursprünglich wurde das Engagement im Rallyesport durch die „Écurie Paris-Île de France“ bestritten, ein Privatteam unter der Leitung von René Cotton, und als später eine eigene Motorsport-Abteilung bei Citroën eingerichtet wurde, wurde die Leitung an Cotton übertragen. Weitere Rallye-Erfolge folgten, vor allem zu nennen ein weiterer Sieg in der Rallye Monte Carlo 1966 für Pauli Toivinen, wenn auch nicht unumstritten nach dem Ausschluss von drei Mini Cooper und einem Ford Cortina.

Rene de Boer (Foto: Raymond de Haan)

Rene de Boer (Foto: Raymond de Haan)

Dennoch waren auch weiterhin Privatfahrer unterwegs wie beispielsweise Bob Neyret, der im Alter von 81 Jahren an der 60. Jubiläumsfeier der DS gesehen wurde und noch weiterhin sich im Rallyesport engagiert. „Ich bin für die Paris-Peking Challenge im Juli vorbereitet“, sagt er. Nach dem Erfolg als Privatfahrer wurde Neyret für das Citroën-Werksteam engagiert. Seine bekanntesten Erfolge ist der zwemalige Gewinn der Rallye Du Maroc mit einem DS. „Der DS ist ein wichtiges Element für mich mein Leben“, sagt er.

Heute etabliert PSA die „DS Automobiles“ als eigenständige Marke, nicht mehr als Marke unter dem Citroën-Label. Der DS3 ist in der Rallye-Weltmeisterschaft vorn mit dabei und es gibt starke Gerüchte, dass die Marke DS sich in der „FIA-Formel-E“ ab der nächsten Saison in einer Kooperation mit dem Team „Virgin“ beteiligen wird.

Für mich ist die Teilnahme am 60-Jahre-Jubiäum die Gelegenheit, in einem DS nach nunmehr fast 40 Jahren erneut Platz zu nehmen. Mein Vater hatte eine als Dienstwagen, als ich ein kleiner Junge war, und einer meiner frühesten Erinnerungen ist, auf seinem Schoß zu sitzen und das Lenkrad zu halten, als ich zwei Jahre alt war. Dennoch – für mich hat der DS eine ganz besondere Faszination, und seine sportlichen Erfolge sind sicherlich ein Teil davon. Es wird interessant sein zu beobachten, ob die aktuelle Marke „DS Automobiles“ an die sportlichen Erfolge von Citroën anknüfen kann…

René de Boer

Hier noch das japanische Original:

Rene de Boer: 60 Jahre DS – AutoSport No. 1409, Japan

Danke, René!

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Rene de Boer, Dutch journalist, motorsport enthusiast, and one of those people who have a sheer endless knowledge about Citroën, has written an article for the 60th anniversary of the Goddess which was also published in the Japanese issue No. 1409 of „Auto Sport“ (Japanese article at the end).

As a kid, René (born 1973) was already fascinated by cars in general and Citroën in particular. He found cars more interesting than his studies to become an accountant and thus, he founded his own agency, ‘Rebocar Automotive Productions’, in the early 1990s. Since then he has been involved in journalism and PR at an international level with a focus on motorsport and motoring history, but travel stories and skiing are part of the portfolio as well. Clients for his texts and services (e.g. translations, event presentation and commentary) include publications, companies and event organisers all over the world. Dutch-born de Boer owns a huge collection of Citroën sales literature and scale models. With his wife and two kids, he has been living in Kevelaer in the German Lower-Rhine area for ten years.

Here’s his view:

60 years of the Citroën DS

Beaten only by the Ford Model T (the first car to be mass-produced) and the Mini, the Citroën DS ranked third in the election for Car of the Century, held between 1997 and 2000. Still, many think the Citroën DS should have won, such is the respect for the iconic design by Italian designer, Flaminio Bertoni, who sculpted something that many people regard as a work of art. French philosopher Roland Barthes even dedicated an entire essay to the Citroën DS in his book „Mythologies“.

This year marks the 60th anniversary of the Citroën DS, and to celebrate this in style, a big event was organised in Paris on the penultimate weekend of May. One of the highlights was a tour of the city centre of Paris from the Saint Cloud Park to the Place de la Concorde, in which some 700 DS owners from all over Europe took part. The route included historic places like Quai de Javel (now known as Quai André Citroën), where the Citroën factories were located, and the Grand Palais, the venue of the 1955 Paris Motor Show where the DS made its public debut. Such was the impact of the new car at the time, in an environment that consisted of mostly rather dull post-war cars, that no less than 12,000 cars were sold on the opening day of the show only! Buyers had to wait for up to one and a half year to get hold of the car they had bought at the show.

Until the DS arrived, Citroën had never been very much involved in motorsport, at least not officially. André Citroën, the founder of the brand, organised spectacular expeditions through the Sahara (Croisière Noire) and China (Croisière Jaune) with his Citroën-powered halftracks, and in 1934, he even entered a full-size touring car bus for the Monte Carlo Rally, that won its class. However, when the company ran into financial trouble after the costly development of the Traction Avant model in the 1930s, and the Michelin family took over, the rather austere new owners didn’t want to spend any money on such fancy adventures.

Therefore, it was through privateer drivers who identified the potential of the new car that Citroën became involved in rallying with the DS. In 1959, Paul Coltelloni won the Monte Carlo Rally with an ID 19 (a slightly lighter version of the DS). Initially, Citroën didn’t make much of the success, but when large-sized advertisements from French brand Simca appeared in daily newspapers, claiming that it had won the Monte Carlo Rally, while it was only a class winner, Citroën’s marketing director, Jacques Wolgensinger, got the green light from his superiors to have an advertisement produced as well: “Citroën would like to clarify that, in fact, it was an ID 19 that won the Monte Carlo Rally”. Since that time, the brand became more involved.

Initially, the works involvement in rallying was handled through the Écurie Paris-Île de France, a privateer team with René Cotton at the helm, but when an official competition department was set up, it was Cotton who became its boss. More success followed, most notably another win with in the Monte Carlo Rally in 1966 for Pauli Toivinen, albeit not without controversy after the exclusion of three Mini Coopers and a Ford Cortina. Privateers ran DS in rallies as well, such as Bob Neyret, who, at the age of 81, was present at the 60th anniversary celebrations of the DS and is still very much involved in rallying. “I am preparing for the Paris-Peking Challenge in July,” he says. After success as a privateer, Neyret was taken on board for the Citroën works team and most famously won the Rallye du Maroc on two occasions with a DS. “The DS has been an important element for me all my life,” he says.

Now, Citroën wants to promote DS as a separate brand, no longer under the Citroën brand name. The DS 3 is competing in the World Rally Championship and there are strong rumours that the DS brand will be involved in FIA Formula E from next season onwards in a co-operation with the Virgin team. For me, attending the 60th anniversary event of the DS was the first time to sit in a DS after almost 40 years. My father had one as a company car when I was a little boy, and one of my earliest memories is sitting on his lap and holding the steering wheel when I was two years old. Still, for me, the DS has a very particular fascination, and its sporting success is certainly a part of that. It will be interesting to see whether Citroën can achieve that with the current DS brand as well.

René de Boer

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Photo: 700 DS owners from all over Europe got to drive on the banked Linas-Montlhéry circuit near Paris as well. © Rebocar

Download here:

Rene de Boer: 60 Years of DS – AutoSport Issue 1409, Japan

Thank you René for sharing this enthusiasm with us – and our readers! 🙂

 

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(in Japanese)

日本語訳:

ルネ·デ·ボーア(1973)は、すでに車により、特にシトロエンの子として魅了された。車は彼は公認会計士としての彼の研究よりも刺激的な発見し、彼は90年代初期に彼がいるので、ジャーナリズムと広報の分野で国際的に活躍している人と彼の代理店、Rebocar自動車プロダクション」を設立しました。フォーカルポイントは、モータースポーツ、自動車の歴史であるだけでなく、旅行のレポートやスキーは、ポートフォリオの一部です。 (翻訳と節度を含む)のテキストやサービスの購入者の中で、世界中の出版物、企業や事業者が含まれる。オランダで生まれ、大シトロエン文学やモデルカーのコレクションがあります。妻と2人の子供と、彼は自宅でニーダーライン上ケヴェラエルに十年である。

出版のために記念日を残している – 私たちは、よく知られているモータースポーツの司会者、ジャーナリスト、シトロエン愛好家ルネ·デ·ボーアたち日本人誌「オートスポーツ」、版1409年、「60年のDS“のために掲載された記事はことを嬉しく思っています。

ダウンロードはこちら:

Rene de Boer: 60 Years of DS – AutoSport Issue 1409, Japan