Nov 182010
 

Ein jeder Citroën-Fan kennt 2CV, HY, Traction Avant, DS und andere berühmte Modelle der Marke. Wenige wissen, daß dahinter das Kreativ-Genie, Skulpteur und Designer Flaminio Bertoni steckt, der maßgeblich der Marke Citroën zu einem im wahrsten Sinne des Wortes profilierten Ansehen im Automobilbau verholfen hat.

Was aber die allerwenigsten wissen: es gibt ein italienisch-französisches Journal namens „Flaminio Bertoni“, herausgegeben durch die in der norditalienischen Provinzhauptstadt Varese ansässigen „Associazione Internazionale Flaminio Bertoni“. Drei Mal pro Jahr beschäftigt sich die in einer Auflage von 1300 Exemplaren aufwendig produzierte Zeitschrift um Neues aus Leben und Werk eines der formentechnisch talentiertesten Designers des letzten Jahrhunderts. Herausgeber ist Gianni Perotti, der durch Flamino Bertonis noch lebenden Sohn Leonardo als Hauptredakteur maßgeblich unterstützt wird.

Nicht zuletzt Leonardo Bertoni ist es zu verdanken, daß in seiner Heimatstadt das Andenken an seinen berühmten Vater endlich eine Anerkennung gefunden hat: Es gibt dort ein viel beachtetes Museum zu besichtigen. Ein Zwischenstopp ist sicherlich ein Muss für jeden, der sich für Citroën-Design-Geschichte interessiert und untwerwegs in/nach Italien ist… Und Varese als Stadt ist touristisch ebenso attraktiv.

Die aktuelle Ausgabe (September-Dezember 2010) beinhaltet unter anderem unveröffentlichte Erinnerungen von Robert Opron, einen Blick auf die neuen Exponate im Bertoni-Museum in Varese; Walter Brugnotti schreibt über die Bertoni-Ausstellung am Lago d’Iseo.

Spannend lesen sich die Details eines Bertoni-Entwufs für einen Schwingsessel aus einem einzigen Rohrrahmen, anläßlich des Arflex-Designwettbewerbs 1960 (wer wusste, daß Bertoni sich auch an Möbeldesign ausprobierte?). Arflex (www.arflex.it), gegründet nach dem zweiten Weltkrieg und unter Federführung von Marco Zanuso zu großem Ansehen gebracht, ist noch heute eine der treibenden Kräfte der italienischen Avantgarde im Möbeldesign. Die arflex-Modelle aus jener Zeit sind heute noch immer formal topaktuell im Design (engl Infos: livingspace.com. Interessant, wie sich auch hier der Kreis schließt: die von Pirelli-Managern gegründete Marke verwendete in den Anfangsjahren Schaumgummi und elastisches Gewebe, das von der Firma Pirelli entwickelt wurde, als Hauptbestandteile der Möbelproduktion und wurden daraufhin die bestimmenden Materialien auch für andere Hersteller – und nicht nur im Automobilbau…!

Ein Fahrbericht über 450km in einem Traction Avant 11B, ein Special zur Citroen-Werbung in den Bertoni-Jahren und heute („Anti-Retro“), der Bericht aus Thenay vom 40 Jahre GS/SM Jubiläum und weitere Veranstaltungshinweise und Buchbesprechungen runden die 32 Seiten ab. Die kommende Ausgabe wird weitere Details der Arbeiten von Henri Dargent kolportieren, dem Mann, dessen erste Aufgabe das Design des Ami massgeblich übertragen wurde:

Wer an sorgfältig aufbereiteten Details zur Historie von Bertoni interessiert ist, sollte sich ein Abonnement leisten. Das Jahresabo kostet 40 Euro (ein Förderbeitrag kann auch in Höhe von 90 Euro geleistet werden). Hier die Bankdaten:

Associazione Internazionale Flaminio Bertoni
Banque Popolare di Sondrio
5 place Monte Grappa
Varese, Italia

IBAN:
IT 78 A056 9610 8000 0000 9009 X48
BIC:
POSOIT22

Über die Associazione können übrigens auch schöne Reproduktionen der Skizzen von Flaminio Bertoni bezogen werden, Kontakt hier am besten über
Die Postadresse für Redaktion:

Associazione Internazionale Flaminio Bertoni
Via Valverde 2
21100 Varese
ITALIA

email: info@flaminiobertoni.it