Jul 272012
 
Stefan Röhrig, VDA

(English below)

Die Amicale Citroën unterhält seit längerem einen regelmäßigen Informationsaustausch mit dem VDA, dem Verband der deutschen Automobilindustrie. Als eine der größten Lobbyvereinigungen hierzulande hat der VDA seit längerem die Marktentwicklungen beobachtet und vor einigen Jahren eine eigene historische Fachabteilung etabliert, um dem wachsenden Interesse und Anforderungen an die Organisation gerecht werden zu können.

Viele der vom VDA im Umfeld historischer Automobile adressierten Themen decken sich mit den Ambitionen und Aufgaben der im Jahr 2004 gegründeten Amicale Citroën. Insofern unterstützt der Dachverband der nicht-kommerziellen Citroën- und Panhard-Clubs in Deutschland die VDA-Aktivitäten in diesem Zusammenhang. Gleichzeitig gilt es, die Wahrung der Interessen für die eigenen Clubs und ihrer Mitglieder, sowie den “französisch-deutschen Besonderheiten” zu gewährleisten: der Fahrzeuge, der in ihnen umgesetzten Technologien, der Menschen, die sie bewegen und erhalten, und der Kreativität und Innovation, die als Leitmotiv über Jahrzehnte den Automobilbau bei Citroën geprägt haben.

Zu Beginn des Jahres 2007 richtete der VDA das Referat “Historische Fahrzeuge” ein, um die Interessen der ständig größer werdenden Gruppierung von Oldtimerfreunden und -fahrern zu unterstützen. Besonders die immer strengeren Gesetzesinitiativen bezüglich Umwelt und Verkehrssicherheit sorgten in der Oldtimergemeinde für Verunsicherung, da bei einem großen Teil der historischen Fahrzeuge eventuell notwendige Modifikationen zur Erreichung neuer Standards aus technischen Gründen nicht möglich sind.

Die Traditionsarbeit hat auch bei den Mitgliedsunternehmen des VDA immer größere Bedeutung. Die deutschen Automobilhersteller nutzen ihre Historie, um ihre Markenwerte stärken, um Kunden und Mitarbeitern Orientierung zu geben und um sich von Mitbewerbern zu differenzieren. Jeder Fahrer eines Oldtimers wird als Markenbotschafter gesehen. Deswegen ist das steigende Interesse in der Bevölkerung an diesem Thema eine erfreuliche Entwicklung darstellt.

Gemeinsam mit den Traditionsverantwortlichen der deutschen Automobilhersteller Audi, BMW, Daimler, Ford, Opel, Porsche und Volkswagen sowie den Zuliefererfirmen Bosch und ZF Friedrichshafen wurde das Ziel formuliert:

Rahmenbedingungen schaffen, die den historischen Fahrzeugen das problemlose Betreiben auf öffentlichen Straßen auch künftig ermöglichen und erleichtern.

Dafür wurden auch Strukturen innerhalb des Verbands geschaffen: Im VDA-Ausschuss “Historische Fahrzeuge” sind AUDI, BMW, Daimler, Ford, Opel, Porsche und Volkswagen vertreten, sowie Zuliefererindustrie Bosch und ZF repräsentiert. Der Ausschuss trifft sich mindestens zweimal jährlich und erörtert v.a. relevante politische Themen.

Matthias Wissmann, Präsident des VDA

Matthias Wissmann, Präsident des VDA

Immer mehr Oldtimer, immer mehr im Fokus

Die Zahl der in Deutschland zugelassenen Oldtimer nimmt stetig zu. Der Zuwachs zeigt: Das Interesse an Klassik-Fahrzeugen nimmt stetig zu. Auch wir sehen das auch an immer mehr Artikeln in Tages- und Publikumszeitschriften. Mit dieser wachsenden Wahrnehmung historischer Fahrzeuge nehmen aber auch die politischen Aufgaben zu.

Bessere Datenbasis

Als Grundlage für die politische Arbeit wurden die Kern-Daten, Auswertungen und Statistiken auf eine wesentlich breitere Basis gestellt. So erfolgen jährliche Auswertungen und Publikationen zu den Themen H-Kennzeichen, Altersgruppierungen, Ranglisten der häufigsten Oldtimer und seit 2011 auch die jährlichen Besitzwechsel. Dazu die wichtigsten Ergebnisse und Erhebungen, die der VDA präsentiert:

  • KBA-Auswertung der Fahrzeuge mit H-Kennzeichen

    Der VDA veröffentlicht vor allen anderen die KBA-Auswertung zu historischen Fahrzeugen. 2011 ist die Zahl der PKW mit H-Kennzeichen wieder deutlich gestiegen: um 10,9 Prozent auf 231.064. Der Anteil der Fahrzeuge mit deutschem Ursprung liegt bei 65,2 Prozent, davon alleine 26.857 VW-Käfer.

    Die detaillierte Statistiken sind auf den Amicale Citroen Webseiten veröffentlicht (Anzahl seit 2002, häufigste Marken, häufigste Herkunftsländer, die 30 häufigsten Modelle).

  • Deutscher Oldtimer Index

    Der Index ermöglicht eine seriöse Beobachtung der Preisentwicklung klassischer Fahrzeuge. Der Deutsche Oldtimer Index berücksichtigt 88 Oldtimermodelle in Deutschland, ausgewählt aus rund 200.000 Datensätzen von Gutachten und Auktionsergebnissen.

    Seit 1999 hat der Index von 1000 auf 1941 Punkte zugelegt. Auch wenn der Index den „DAX“ damit vermeintlich überflügelt hat: Oldtimer sind als Investitionsobjekt in aller Regel wenig geeignet, da sich mit seinem Erwerb eine Reihe von Nebenkosten verbindet, die einen möglichen Wertzuwachs schnell absorbieren können.

  • Untersuchung der Besitzwechsel

    Für das Jahr 2010 erfolgte erstmalig eine Untersuchung der Besitzwechsel von Fahrzeugen mit H-Kennzeichen: 7 Prozent der gemeldeten Pkw mit H-Kennzeichen wechselten 2010 den Besitzer. Im gesamten Pkw-Bestand ist die Umschreibungsquote etwa doppelt so hoch (15 Prozent). Das zeigt: Wer sich einmal für einen Oldtimer entschieden hat, will ihn für lange Zeit behalten.

    Bei einem von classic-car-tax ermittelten durchschnittlichen Fahrzeugpreis von 13.800 Euro betrug der Gesamtverkaufswert für 2011 gut 200 Millionen Euro.

  • Allensbach-Studie

    Eine vom VDA mitgetragene Allensbach-Studie brachte neue Erkenntnisse zur wirtschaftlichen Bedeutung historischer Fahrzeuge. 4,42 Millionen Menschen haben demnach ein „besonderes Interesse“ an Oldtimern. Dabei handelt es sich zu 88 Prozent um Männer, das Durchschnittsalter der Interessierten beträgt 52 Jahre. Der Schwerpunkt des Interesses liegt auf Fahrzeugen der sechziger und siebziger Jahre.

  • Stefan Röhrig, Leiter Fachbereich Historische Fahrzeuge VDA

    Stefan Röhrig, Leiter Fachbereich Historische Fahrzeuge VDA

    Lobby für Oldtimer: Politische Arbeit und Verbandsarbeit

    Arbeitsgemeinschaft Historische Fahrzeuge

    Der Rückblick aus VDA Sicht: 2007 stellte sich die Oldtimerszene sehr heterogen dar. Der VDA verfolgt deshalb die Stärkung und Professionalisierung der Interessenvertretung für historische Fahrzeuge. Es sollten einige wenige, dafür aber umso stärkere Interessensgruppen gebündelt werden, mit denen dann in abgestimmter Vorgehensweise politische Ziele verfolgt werden könnten. Mit dem ADAC und dem Zentralverband des deutschen Kraftfahrzeuggewerbes (ZDK) hat der VDA 2009 eine Arbeitsgemeinschaft etabliert, in der sich die Beteiligten regelmäßig abstimmen.

    Parlamentskreis „Automobiles Kulturgut“ im Deutschen Bundestag

    Als regelmäßige Kommunikationsplattform mit den Abgeordneten des Deutschen Bundestages hat der VDA den Parlamentskreis „Automobiles Kulturgut“ im Deutschen Bundestag initiiert. Der Parlamentskreis nahm im Mai 2009 offiziell seine Arbeit auf.

    Das Gremium dient als Frühwarnsystem: Der VDA wil damit erreichen, dass künftig niemand von politischen Initiativen und Entwicklungen, die sich auf historische Fahrzeuge auswirken können, überrascht wird. Die rund 40 Vertreter aus Oldtimerhandel, Fachmessen, Oldtimer-Medien, Prüfverbänden, Handwerk, Oldtimerclubs, und Automobilindustrie treffen sich zweimal jährlich mit Politikern. Den Vorsitz hat jeweils einer der 22 Abgeordneten des Kreises, zur Zeit Thomas Jarzombek (CDU).

    European Parliament – Historic Vehicle Group

    Auch im Europäischen Parlament existiert seit 2010 eine solche Plattform, auf der sich Abgeordnete und Interessenvertreter über die Belange historischer Fahrzeuge austauschen. Die Gruppe „European Parliament – Historic Vehicle Group“ (EP-HVG) trifft sich regelmäßig mit Vertretern des Weltverbands FIVA und des VDA. Vorsitzender der Gruppe ist Bernd Lange (SPD).

    Ein erster Schwerpunkt der Arbeiten ist eine EU-weit einheitliche Definition von historischen Fahrzeugen. Weiterhin soll eine Initiative hinsichtlich der Anerkennung von historischen Fahrzeugen als „Automobiles Kulturgut“ bei der Europäischen Kommission für Kultur eingeleitet werden (siehe unten).

    Weltverband FIVA

    Der VDA kooperiert auf europäischer Ebene eng mit dem Weltverband für historische Fahrzeuge (FIVA, Fédération Internationale des Véhicules Anciens). Für Deutschland ist der ADAC Mitglied des Verbands, der VDA nimmt als beratendes Mitglied an den Gremien teil. Mit der VDA-Unterstützung hat sich die FIVA zu einer schlagkräftigen Organisation entwickelt. Die FIVA konzentriert sich nun seit einiger Zeit auf die Erarbeitung eines Grundsatzpapiers zur Bewahrung des Kulturgutes Historische Fahrzeuge (“Charta von Turin” – siehe Berichterstattung der Amicale Citroën und detaillierter Abdruck der Charta dazu).

    Politische Themen: Was hat den VDA bisher beschäftigt?

    Eine wesentliche Aufgabe des VDA ist es, dafür Sorge zu tragen, dass die Oldtimer auch unter veränderten Rahmenbedingungen auf öffentlichen Straßen unterwegs sein können. Oldtimer können und sollen sich eben nicht anpassen an aktuelle Standards müssen. Sie sollen ihren ursprünglichen Charakter behalten können.

    Die ständige technische Weiterentwicklung gerade in Bezug auf Umwelt und Sicherheit birgt die Gefahr, dass die historischen Fahrzeuge immer mehr als Exoten oder gar als Risiko im öffentlichen Straßenverkehr gesehen werden könnten. Im Zuge der aktuellen Gesetzgebung wird es immer häufiger notwendig, Ausnahmeregelungen für ältere Fahrzeuge zu erwirken.

    Neue Regelungen des Gesetzgebers und der Behörden zielen in der Regel nicht auf Oldtimer, treffen sie aber unter Umständen dennoch in ihrer Existenz.

    Umweltzonen

    Mit jeder Fahrzeuggeneration werden Automobile schadstoffärmer und damit umweltfreundlicher. Bei der Einrichtung der sogenannten Umweltzonen als Reaktion auf die Luftreinhalte-Richtlinie der EU drohte die Gefahr, dass Oldtimer massenhaft aus den deutschen Innenstädten ausgesperrt werden. Die ursprünglich in Aussicht gestellten individuellen Ausnahmeregelungen der Kommunen wären bei weitem nicht ausreichend gewesen.

    Der VDA hat sich gemeinsam mit ADAC und ZDK für eine bundesweit einheitliche, generelle Ausnahmeregelung für alle Oldtimer eingesetzt. Über den Bundesrat wurde diese Befreiung eingebracht und schließlich in der Umweltzonen-Verordnung umgesetzt. Alle Oldtimer mit H-Kennzeichen sind von den ab 01.01.2008 in Kraft getretenen Fahrverboten in Umweltzonen generell ausgenommen.

    Wir befürchten, dass die Zufahrt in die Innenstädte für Oldtimer auch künftig wieder in Frage gestellt werden wird. Im Weißbuch Verkehrspolitik ist das Ziel formuliert, Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor aus den Innenstädten zu verdrängen. Davon wären Oldtimer ausnahmslos betroffen.

    H-Kennzeichen-Richtlinie

    Der VDA hat bei der Erstellung der neuen Richtlinie zur Erlangung des H-Kennzeichens mitgewirkt. Dabei stand im Vordergrund, dass die Regelungen zum technischen Zustand und zur Originalität nicht aufgeweicht werden. Der Standard muss hoch bleiben. Der Gesetzgeber hat aus diesem Grund vorgesehen, dass die Prüforganisationen einheitliche Umsetzungsanleitungen erarbeiten sollen, was bisher allerdings nicht geschehen ist. Der VDA wird darauf achten, dass diese zügig vorgestellt wird.

    Telematik

    Im Jahr 2010 wurde die EU-Richtlinie zu Telematik und „Intelligent Transport Systems“ verabschiedet. Das Ziel dieser Richtlinie ist es, mit Telematik und intelligenten Systemen den Verkehr sicherer, effizienter und umweltfreundlicher zu machen. Dabei sollen Fahrzeuge und Verkehrsinfrastruktur vernetzt werden, um relevante Informationen auszutauschen.

    Die erforderliche “On-Board-Technologie” ist für historische Fahrzeuge jedoch nicht nachrüstbar. Deswegen hat sich der VDA gemeinsam mit der FIVA bereits seit der Formulierung des ersten Entwurfs der Richtlinie dafür eingesetzt, auf Oldtimer Rücksicht zu nehmen. Die Richtlinie enthält nun die klar Aussage, dass die Bestimmungen und Verfahren keine Gültigkeit für historische Fahrzeuge haben.

    Ausgestaltung des Wechselkennzeichens ist eine Enttäuschung

    Bei anderen bundesweit relevanten Entscheidungen konnten nicht ganz so erfolgreiche Resultate erzielt werden. Die Verordnung über Wechselkennzeichens wurde im Dezember 2011 vom Bundesrat verabschiedet. Für Oldtimerbesitzer werden die mit dieser Neuerung verbundenen Erwartungen nicht erfüllt. So können lediglich zwei statt, wie beispielsweise in Österreich, drei Fahrzeuge mit einem Kennzeichen zugelassen werden. Die erwartete Steuererleichterung kam nicht zum Tragen. Außerdem können Wechselkennzeichen nur für Fahrzeuge mit gleicher Kennzeichengröße verwendet werden, die aber bei Oldtimern und vor allem bei Motorrädern oft abweichen.

    Biokraftstoff E10

    Gerade auch im Parlamentskreis „Automobiles Kulturgut“ hat uns die Einführung des Biokraftstoff E10 beschäftigt. Wegen der befürchteten Unverträglichkeit des ethanolhaltigen Benzins ist es das Bestreben der Oldtimer-Interessierten, die langfristige Versorgung mit dem Kraftstoff E5 sicherzustellen. Es zeigte sich jedoch bei der Auswertung der verschiedenen Expertenbeiträge, dass die erwarteten Schäden bei der Verwendung von E10 bisher nicht eingetreten sind. In einigen Aspekten – zum Beispiel bei der befürchteten Korrosion im Tank – wurde deutlich, dass der neue Kraftstoff sogar ein besseres Verhalten als der bisherige aufweist.

    Politische Herausforderungen der Zukunft

    Europaweite einheitliche Definition

    Die gesetzlichen Rahmenbedingungen zum Betreiben eines Oldtimers sind in Deutschland wesentlich klarer als in vielen anderen Ländern Europas. Eine Bestandsaufnahme in den EU-Mitgliedstaaten hat gezeigt, dass es erhebliche Abweichungen in den gesetzlichen Rahmenbedingungen für historische Fahrzeuge hinsichtlich Mindestalter, Kennzeichnungsverordnung, technischer Überwachung und Besteuerung gibt.

    Mit den Parlamentariern der Historic Vehicle Group haben wir eine Definition erarbeitet, die in ihrer grundlegenden Aussage der deutschen Ausführung folgt. Bernd Lange hat dem Verkehrskommissar Kallas dazu einen Vorschlag unterbreitet. (Details über die Presseabteilung des VDA erhältlich).

    Ziel ist es, diese Definition in der neuen Richtlinie „über die technische Überwachung der Kraftfahrzeuge und Kraftfahrzeuganhänger“ (2009/40/EG) zu verankern. Bei allen weiteren Rechtsakten, die Oldtimer betreffen, soll diese Definition dann herangezogen werden.

    Unser Ziel ist es, Belange der Oldtimer auch auf europäischer Ebene in den politischen Prozess einzubringen. Mit einer einheitlichen Definition kann künftig sichergestellt werden, dass Oldtimer auch in europäischen Rechtsakten von vornherein berücksichtigt werden. Zum zweiten können so in Zukunft alle EU-Bürger ihre Oldtimer leichter betreiben.

    Anerkennung als Automobiles Kulturgut

    Oldtimer sind heute mehr als Kultobjekte, nämlich mobile Kulturgüter. Sie sind Zeitzeugen unserer Industriegeschichte und der gesellschaftlichen Entwicklung. Ähnlich wie denkmalgeschützte Häuser sollen deswegen auch Oldtimer einen besonderen Status erhalten. Der Weltverband für historische Fahrzeuge FIVA arbeitet dazu an der „Charta von Turin“. Sie folgt dem Vorbild der Denkmalschutz-Charta von Venedig und enthält genaue Vorgaben, wie Oldtimer als technisches, mobiles Kulturgut geschützt und bewahrt werden können. Sie soll nach Fertigstellung bei der Weltkulturerbe-Organisation UNESCO eingereicht werden.

    Entwicklung des Fahrzeugbestands

    Die Population von historischen Fahrzeugen wächst stark. Dieser Zuwachs wird in absehbarer Zeit nicht abreißen: In den kommenden Jahren werden voraussichtlich jedes Jahr mehr Fahrzeuge die Altersgrenze von 30 Jahren überschreiten. Die 1980er Jahre waren „zulassungsstarke“ Jahrgänge, der Fahrzeug-Bestand in Deutschland stieg in diesen Jahren noch deutlich an. Alleine von 1983 bis 1992 stieg die Zahl der zugelassenen Fahrzeuge um 52 Prozent.

    Je größer der Bestand von Fahrzeugen mit H-Kennzeichen wird, desto schwieriger könnte es werden, dass Oldtimer auch weiterhin als kleine Minderheit akzeptiert werden, für die Ausnahmen nicht ins Gewicht fallen.

    Möglicherweise wird die Politik in Zukunft versuchen, den Fahrzeugbestand mit H-Kennzeichen zu begrenzen: Dies wäre über eine Anhebung des Mindestfahrzeugalters, bisher 30 Jahre, oder durch eine Verschärfung der Kriterien für die technische Prüfung möglich.

    Grundsätzlich hält der VDA einen Oldtimerbestand von bis zu einem Prozent des Gesamtbestands an Kraftfahrzeugen in Deutschland für in Ordnung. Diese Zahl ist noch bei weitem nicht erreicht.

    H-Kennzeichen: Nicht jedes Fahrzeug, das alt ist, ist deswegen ein Oldtimer. Der VDA spricht daher nur noch von Fahrzeugen mit H-Kennzeichen. Denn nur hier ist absolute Klarheit im Hinblick auf Alter, Originalität und den technischen Zustand gegeben. Das ist auch politisch sinnvoll, denn nur Fahrzeuge mit H-Kennzeichen werden vom Gesetzgeber besonders behandelt. (Anmerkung: 56 Prozent aller Fahrzeuge über 30 Jahre tragen ein H-Kennzeichen)

    Verkehrssicherheit

    Die Zahl der Unfälle und Opfer im Straßenverkehr weiter zu reduzieren ist ein wichtiges Ziel der europäischen Verkehrspolitik. Dafür steht auch das „European Road Safety Action Programme“. Die Initiative hat das Ziel, die Zahl der Toten und Verletzten im Straßenverkehr bis 2020 zu halbieren.

    Das Programm misst auch Systemen der aktiven und passiven Sicherheit eine wichtige Rolle zu. Darunter fallen Systeme wie Intelligente Sicherheitsgurte, Müdigkeitswarner, Tagfahrlicht. Gerade die im Road-Safety Programm vorgeschlagene Nachrüstung aller technischen Änderungen bei älteren Fahrzeugen dürfte für Oldtimer kaum umsetzbar sein.

    Der VDA wird sich weiterhin dafür einsetzen, die Belange von Oldtimern zu schützen. Auch wenn sich die Lücke zwischen alten und aktuellen Fahrzeugen vergrößern wird: Historische Fahrzeuge haben eine sehr viel geringere Laufleistung und sind in aller Regel in einem überdurchschnittlich guten technischen Zustand. Damit spielen sie im Unfallgeschehen eine verschwindende Rolle.

    Neue umweltpolitische Gesetzgebung

    Im Zusammenhang mit ihrer Klimapolitik verfolgt die EU das Ziel, die Treibhausgase bis zum Jahr 2020 um mindestens 20 Prozent zu reduzieren. Aber auch andere Umweltthemen werden Auswirkungen auf das Betreiben von Oldtimern haben. Hier sei beispielhaft die zurzeit in der Überarbeitung befindliche Directive on Environmental Noise angesprochen. Auch wenn davon zunächst nur neue Fahrzeuge betroffen sind: Wenn neue Fahrzeuge deutlich leiser werden, sind am Ende nur Oldtimer „die Lauten“. Daher muss immer klar sein, dass für Oldtimer Ausnahmen gelten, weil sie schützenswert sind.

    Fazit

    Die immer strengeren umweltpolitischen Anforderungen und die immer höheren Standards bei der Verkehrssicherheit werden historische Fahrzeuge auch in Zukunft weiter vor Herausforderungen stellen. Die „technische Lücke“ wird zwischen aktuellen und historischen Fahrzeugen wird tendenziell größer. Deswegen brauchen wir auch in Deutschland künftig Ausnahmen von neuen Regelungen für Oldtimer.

    Das gemeinsame Ziel bleibt, dass neue Regelungen, Gesetze oder Verordnungen, auch in Zukunft so gestaltet werden, dass historische Fahrzeuge auf öffentlichen Straßen weiterhin ohne Einschränkungen unterwegs sein können. Dafür bleiben wir beständig am Ball.

    • Das Beobachten von Gesetzesinitiativen in Deutschland und der EU, die das Fahren mit Oldtimern einschränken könnten und der Versuch, diese im Sinne der Oldtimernutzung zu beeinflussen
    • Die Intensivierung europäischer Allianzen (zu den Oldtimerverbänden in England, Frankreich, Italien, in Deutschland u.a. über die Amicale Citroën)

    Gerade auf europäischer Ebene wollen wir Oldtimer stärker ins Bewusstsein der Politik rücken. Eine einheitliche europäische Definition könnte in Zukunft mehr Sicherheit und Anerkennung bringen.

    Oldtimer sind heute mehr als Kultobjekte, nämlich mobile Kulturgüter. Sie erfreuen sich eines positiven Images und stoßen bei immer mehr Menschen auf Interesse: Dieses positive Image müssen wir erhalten, damit die Fahrzeuge auch in Zukunft auf das notwendige politische Verständnis für ihre Besonderheiten stoßen. Gerade dafür wird die Charta von Turin ein großer Schritt nach vorne sein, damit historische Fahrzeuge als „Automobile Kulturgüter anerkannt werden.

    Wir werden in den kommenden Jahren mehr schöne, gut gepflegte Oldtimer auf unseren Straßen bewundern dürfen. Das bedeutet aber auch, dass wir intensiver für die Besonderheiten um Verständnis werben müssen. Das tun wir in Berlin und verstärkt auch in Brüssel.

    Wir danken Stefan Röhrig, Leiter der historischen Fachabteilung des VDA, für die Auskunft.

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    Lobbying for historical vehicles: the press talk with the Association of the German Automotive Industry

    The Amicale Citroën Deutschland has long been a regular exchange of information with the VDA, the “German Association of the Automotive Industry” (“Verband der deutschen Automobilindustrie”). Being one of the largest industry-specific lobbying groups in this country, the VDA has long been observing market developments and a few years ago established its own historic department to accommodate the growing interest and to meet requirements of the organization.

    Many of the VDA’s addressed topics in the context of historic automobiles are in line with the Amicale Citroën ambitions and tasks when the organisation has been formally established in 2004. Consequently, the association of all non-commercial Citroën and Panhard Clubs in Germany supports the VDA’s activities in related matters, while at the same time, the Amicale Citroën continues its mission to represent the interests of the clubs clubs and their members, as well as to relay the “Franco-German peculiarities” of the vehicles and the implemented technologies, the people who own and preserve the vehicles, and the creativity and innovation of Citroën that have shaped the automotive industry as a “leitmotif” for decades.

    In early 2007, the VDA established a dedicated unit for historic vehicles in order to assist the owners and the interests of the ever-increasing group of classic car enthusiasts. In particular, the increasingly stringent legislative initiatives concerning the environment and traffic safety regulations resulted in a larger uncertainty within the classic car community, since a large part of the historic vehicles may not be technically suitable to meet new necessary requirements imposed by authorities to the car’s built-in standard.

    The historical work has for the member companies of the VDA becoming increasingly important. The German car manufacturers integrate their famous historical heritage to reinforce their brand values ​​to customers and employees with respect to orientation and to differentiate themselves from their competitors. Every driver of a classic car is being perceived as a positive brand ambassador. Consequently, a positive development in the along a growing interest in the population is visible.

    Together with the traditional leaders of the German car manufacturer Audi, BMW, Daimler, Ford, Opel, Porsche and Volkswagen, along with the supplier Bosch and ZF Friedrichshafen, the following objective was formulated by the VDA:

    Establish a framework to facilitate the smooth operation of the historic vehicles on public roads in the future.

    Therefore, organisational structures were created within the association: The VDA established a committee “Historic vehicles”. Members are representatives from manufacturers like Audi, BMW, Daimler, Ford, Opel, Porsche and Volkswagen, as well as industry suppliers represented by Bosch and ZF. The committee meets at least twice a year and discusses relevant policies and objectives.

    More and more heritage works in focus nowadays

    The number of officially registered vintage vehicles in Germany is continuously increasing. The increase shows that also the interest into this sector is increasing. Also we are seeing it more and more articles in daily and popular magazines. With this growing awareness of historic vehicles it is also on the involved and affected parties to consquently be aware and take an active role in the related political tasks.

    Needs for a better data base

    As a basis for political work, facts are important. The core data, reports and statistics have to be aggregated on a much broader basis. The VDA is capable of aggregating such figures on historic plate, age groupings, rankings of the most common and classic cars, and since 2011 also the annual change in ownership. Some of the published reports and data sets:

    Official evaluation of the vehicles registered with historical license plate

    The VDA is the first to publish the official statistics published before anyone else does. The data is based on the German “Federal Motor Transport Authority” (Kraftfahrtbundesamt, KBA) statistics.

    In 2011 the number of cars with H number plate has again increased significantly, by 10.9 percent to 231.064 vehicles. The proportion of cars with German origin is at 65.2 percent, amongst them the top of the list being the classic VW Käfer (“old Beetle”) with 26.857 units.

    The detailed statistics are available on the website of Amicale Citroën (data since 2002, most common brands, most frequent countries of origin, the 30 most common models etc.).

    German classic car index

    The index provides a reliable monitoring of prices of classic cars. The German index includes 88 vintage classic car models in Germany, selected from about 200,000 records of expert reports and auction results.

    Since 1999, the index has increased from 1000 to 1941 points. Even if the index is the “Dow Jones” that supposedly outstripped: vintage vehicles as an investment property are generally not suitable. That is mainly because after a vehicle’s purchase a number of additional costs can arise which can absorb quickly the expected increase of value. Example are costs due to repair and maintenance, tax and insurance, storage, membership fees etc.

    Investigation of the change in ownership

    For the first time in 2010 an investigation of the change of ownership of vehicles with H license plate was performed. 7 percent of historically registered passenger cars in 2010 changed owners. For non-historic car ownerships, the transfer rate is about twice as high (15 percent). This shows that those who have once chosen a classic car wants to keep them for a long time.

    “Classic Car Tax”, an association specialized on taxation and insurance, determined for 2011 an average vintage vehicle price of 13,800 € which determined the total sales value of 200 million Euro for 2011 for historic cars.

    Allensbach study

    One of the most well-known and respected opinion and market research institutes in Germany today is the “Allensbach Institute”. A study recently conducted by Allensbach and co-sponsored by the VDA brought new insights into the economic importance of historic vehicles. In Germany, 4.42 million people have therefore a “special interest” in vintage cars. Mainly 88 percent are men who are interested into this subject. The average age of those interested is 52. The focus of interest is on cars of the 1960s and 1970s.

    Lobby for vintage: Political work and work organization

    Historical Vehicle Association

    Looking back from a VDA perspective: In 2007, the vintage vehicle environment is very heterogeneous and fragmented. The VDA thus pursues the strengthening and professionalisation of advocacy for historic vehicles. There should be few, but to be more stronger interest groups combined, which could be pursued in a coordinated approach with joint political goals. With the ADAC and the “Confederation of German Motor Trades and Repairs” (Zentralverband des deutschen Kraftfahrzeuggewerbes, ZDK), the VDA has established a working group in 2009, in which the participants take decisions on a regular basis.

    Parliament group „Parlamentskreis Automobiles Kulturgut“ in the German Bundestag

    As regular communications platform with members of the Bundestag, the VDA has initiated the parliamentary group “Automobiles cultural property” in the German Bundestag. The parliamentary group officially started its work in May 2009.

    The committee serves as an early warning system: One of the goals of the VDA is to make sure that none of the political parties which are involved into initiatives and decisiontaking that that may affect historic vehicles, will be surprised. The approximately 40 representatives from classic car traders, trade shows, vintage media, certification and taxation authorities, craftmanships, classic car clubs and automotive industry will meet twice annually with politicians. It is chaired by each of the 22 deputies of the district, currently by Thomas Jarzombek (conservatives).

    European Parliament – Historic Vehicle Group

    Also in the European Parliament since 2010 there such a platform to exchange information on the issues of historic vehicles between the Members of Parliament and the different stakeholders. The group “European Parliament – Historic Vehicle Group” (EP-HVG) meets regularly with representatives of the World Association of FIVA and the VDA. Chairman of the Group is Bernd Lange (socialists).

    An initial focus of the work is an EU-wide uniform definition of vintage vehicles. Further, an initiative regarding the recognition of historic vehicles as “Automobile Heritage” as cultural assets is at the European Commission (see below).

    FIVA World Association

    The VDA is cooperating closely on the European level with the World Association for Historical Vehicles (FIVA, Fédération Internationale des Véhicules Anciens). For Germany, the ADAC (“Allgemeiner Deutscher Automobil Club”, Germany’s biggest automobile club with more than 14 million members) is member of the association, and the VDA participates as an advisory member on the Boards. With the support of the FIVA, the VDA has developed into a powerful organization. For some time now, the FIVA is focused to develop a policy paper on the preservation of cultural heritage of Historic Vehicles (known as the “Charter of Turin” – see coverage of the Amicale Citroën and detailed facts on this Charter).

    Political issues: What has the VDA been devoted to?

    A key task of the VDA is to ensure that vintage vehicles can also be participating in tomorrow’s traffic on public roads under changing conditions. Vintage vehicles can not and should not just have to adapt to current standards. They should be able to retain their original character.

    The constant technological evolution, particularly in relation to environmental and security, involves the risk that the historical vehicles could be seen as more exotic or even as a risk on the public roads of tomorrow. Due to increasing demands by the current legislation, it is also increasingly necessary to insist on settling the exemptions for older vehicles.

    New rules created by the legislator and the authorities generally do primarly address vintage vehicles. But those may still be affected in their existence by upcoming regulations.

    Environmental zones

    With each generation of vehicles, automobiles are less polluting and thus environmentally friendly. When setting up the so-called “environmental zones” in response to the Air Pollution Control Policy of the EU, there was a danger that vintage will be locked out “en masse” from the German city centers. The originally planned exemptions issued by the individual municipalities, cities and counties would have been far from sufficient.

    The VDA is working together with ADAC and ZDK for a nationally standardized, general exemption for all classic cars. Via the government’s Federal Council the exemption was finally introduced and implemented in the national “environmental zone regulation”. All classic cars with H-plates have obtained an exemption from the bans which came into effect from 01.01.2008 in general environmental zones.

    We are concerned that the access for vintage cars to the inner cities will be questioned in the future again. Within the “Weissbuch” white paper on transport policy, the goal is defined to exclude vehicles with internal combustion engines from the inner cities. By that, any vintage vehicle would be affected, without any exception.

    H-licensing policy

    The VDA has been involved in the creation of the new policy to obtain the H-plate. One of the main positions to keep was that the regulations with respect to the technical condition and originality are not to be softened. The standards must remain high. The legislature has provided for this reason that the testing organizations are to develop consistent implementation guildelines, however that has not happened yet. The VDA will ensure that these will be introduced quickly.

    Telematics

    In 2010 the EU Directive on telematics and “intelligent transportation system” (ITS) was adopted. The aim of this directive is to ensure that tomorrow’s traffic is safer, more efficient and environmentally friendly by means of adaptation with telematics and intelligent transport systems. A networked vehicle and transport infrastructure is provided in order to exchange relevant information.

    The required “On-Board Technology” though can not be retrofitted for use in vintage vehicles. Therefore, VDA and FIVA jointly have been striving for the formulation of the first draft of the policy to consider vintage vehicles. The policy now includes a clear statement that the provisions and procedures are not valid for historic vehicles.

    Implementation of exchangeable number plates in Germany is a disappointment

    On other nation-wide decisions in legislation the achieved results have not been as successful as initially planned. The exchangeable number plate (“Wechselkennzeichen”) was adopted in December 2011 by the Federal Council. For classic car owners the expectations associated with this change are not met. While in Austria three vehicles can be registered with one plate set, in Germany only two vehicles are allowed to be registered with a license plate set. The estimated tax relief did not come into execution. In addition, exchangeable number plates can only be applied for vehicles with the same number plate size, but often may differ when applying to vintage cars and especially motorcycles.

    E10 biofuel

    Especially in the German Parliament group „Parlamentskreis Automobiles Kulturgut“ the introduction of the E10 biofuel has kept the VDA and other members busy for some time. Because of the potential implications of the 10% ethanol-containing gasoline on engine and components, ensuring the long-term availability of E5 fuel (with 5% ethanol) is an objective of the group. But it turned out in the evaluation of the various contributions from experts that the expected damage from the use of E10 not yet has occurred. In some respects – for example, the dreaded corrosion in the tank – it became clear that the new fuel has even better performance than the previous.

    Political challenges of the future

    European uniform definitions

    The legal framework for operating a classic car in Germany are much clearer than in many other European countries. A survey in the EU Member States has shown that there are significant differences in the legal framework for historic vehicles with regard to age, labeling regulations, technical control and taxation.

    In cooperation with the parliamentarians of the Historic Vehicle Group, the VDA has developed a definition that follows the basic statement of the German version. Bernd Lange has submit a proposal to the EU Transport Commissioner Mr. Kallas. (Details available from the VDA press department).

    The aim is to anchor this definition in the new directive on the Directive 2009/40/EC of the EU parliamend and of the council, “Directive on roadworthiness tests for motor vehicles and their trailers”. In all other legal acts relating to vintage vehicles this definition should be used then.

    The goal is to introduce concerns of vintage vehicles into the political decisiontaking process on a European level. With one common definition it can be ensured in the future that vintage vehicles are taken into account in European legislation right from the start. Additionally all EU citizens can operate their vintage vehicles more easily in the future.

    Recognition as a Automotive Cultural Heritage

    Classic cars are now more than objects of cult objects: especially they are mobile cultural assets. They are witnesses of our industrial history and our social development. Similar to preservation of sites of historic interest therefore a special vintage vehicle status should be established. The World Association for Historical Vehicles (Fédération Internationale des Véhicules Anciens, FIVA) is working on the “Charter of Turin”. It follows the model of the monument’s “Charter of Venice”, and contains detailed requirements, such as how vintage cars can be protected and preserved as an industrial, mobile heritage. After completion it should be submitted to the UNESCO, the World Cultural Heritage Association.

    Development of the vehicle population

    The population of historic vehicles is growing rapidly. This increase will not change any time soon: In the coming years it is expected that more and more vehicles will exceed the age limit of 30 years. In the 1980s, a large number of cars were registered within Germany. Between 1983 to 1992 alone, the number of registered vehicles increased by 52 percent.

    The larger the number of vehicles with historic registration is, the harder it might get to implement the perception that classic vehicles are still accepted as a small minority that do not have to meet certain exceptions.

    One potential strategy could be to change the future policies for registraion of vintage vehicles, either by raising the minimum age of the vehicles (so far, at least 30 years) or by tightening the criteria for the technical examination and approval.

    Basically, the VDA regards a share of up to one percent of the total number of cars registered as historic vehicles to be acceptable. This figure is still far from being achieved.

    One side note on the historic number plate: Not every vehicle that is old is already a vintage vehicle. The VDA therefore speaks only of vehicles with historic number plates. Only then an absolute clarity in terms of age, originality and the technical condition is given. It is also politically useful, as only cars with special historic license plates are treated accordingly by the legislation. (Note: 56 percent of all vehicles over 30 years are registered with historic number plate in Germany).

    Traffic Safety

    Reducing the number of accidents and victims of road traffic continues to be an important objective of the European transport policy. This is also the “European Road Safety Action Programme”. The goal of the initiative is to halve the number of deaths and injuries on the roads by 2020.

    The program also puts a special focus on the implementation of active and passive safety systems into vehicles. These include systems such as smart seat belts, fatigue warning systems, daytime running lights etc. Especially in the road safety program proposed technical changes to retrofit all older vehicles is unlikely to be feasible for classic cars.

    The VDA will continue its effort to protect the interests of vintage cars. Even if it is to widen the gap between ancient and modern cars: Historic vehicles have a much lower mileage and are generally above average in a good technical condition. Thus they play an insignificant role in the accident statistics.

    New environmental legislation

    In connection with its climate policy, the EU aims to reduce greenhouse gases by 2020 by at least 20 percent. However, other environmental issues will have an impact on the operation of vintage cars. As one example, the currently addressed Directive on Environmental Noise is under revision.

    Although initially only new vehicles will be affected: when new vehicles are clearly less noisy, at the end of the day vintage cars are the only ones being perceived as noise polluting objects. Therefore the mission is to clearly apply for exceptions for vintage vehicles because they are worth being protected.

    Conclusion

    The increasingly stringent environmental requirements and ever-higher standards of safety will create new future challenges for historic vehicles. The “technological gap” between current and historic vehicles will tend to be larger. Therefore in the future we will need exceptions to the new regulations for classic cars in Germany.

    The common goal is that new regulations, laws or regulations that are being established in the future are designed in a way that historic vehicles can continue to join traffic on public roads without restrictions.

    • The observation of legislative initiatives in Germany and within the EU which could limit driving a vintage vehicle, and trying to influence them in the benefits for the vintage vehicle
    • The intensification of European alliances (along the classic associations in England, France, Italy, in Germany, including the Amicale Citroën)

    Precisely at the European level, the intention is to put more awareness to political decisiontakers involved into shaping the legislation which affects vintage vehicles. A common European definition could bring more security and recognition in the future.

    Classic cars are now more than objects of cultural desire: they are mobile cultural assets. They enjoy a positive image and create more and more interest at an increasing number of people. This positive perception needs to be preserved to generate the necessary political understanding of their characteristics for future legislative decisiontakers. Especially the definition of the “Charter of Turin” will be a big step forward so that vehicles will be officially and formally recognized as a “Automobile Heritage” asset.

    We may be able to admire in the next coming years more beautiful, well-maintained vintage vehicles on our roads. This also means that we must intensively promote the vintage specifics to create the necessary understanding in politics and society. That’s what the VDA does in Berlin and, increasingly, on EU level in Brussels.

    We thank Stefan Roehrig, Head of Department Vintage Vehicles of the VDA, for the information.

    Mai 082012
     

    (English below, Francais au-dessous)

    15 Jahre H-Kennzeichen für historische Fahrzeuge – Technisches Kulturgut bewahren

    Berlin, 4. Mai 2012. Die Zahl historischer Fahrzeuge auf deutschen Straßen steigt weiter an. Zum 31. Dezember 2011 waren 231.064 Pkw mit H-Kennzeichen gemeldet – ein Anstieg um knapp 11 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Insgesamt gibt es in Deutschland rund 259.000 Fahrzeuge mit H-Kennzeichen – neben Pkw zählen dazu auch Krafträder, Nutzfahrzeuge, Zugmaschinen und sonstige Fahrzeuge. H-Kennzeichen sind für Oldtimerfahrzeuge vorgesehen, die mindestens 30 Jahre alt sind. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) beauftragt regelmäßig das Kraftfahrt-Bundesamt, eine detaillierte Auswertung der Fahrzeuge mit H-Kennzeichen zu erstellen.

    Die H-Kennzeichen-Regelung trat vor 15 Jahren, im Juli 1997, in Deutschhland in Kraft. Diese Möglichkeit, Kraftfahrzeuge als historische Fahrzeuge anzumelden und kenntlich zu machen, sollte der Pflege des kraftfahrzeugtechnischen Kulturguts dienen. Neben dem Mindestalter von 30 Jahren müssen die Fahrzeuge technisch einwandfrei und im originalen Zustand sein. VDA-Präsident Matthias Wissmann: “Das H-Kennzeichen ist das Erkennungsmerkmal eines
    echten Oldtimers. Es hat seit seiner Einführung viel dazu beigetragen, dasss sich immmer mehr Menschen um den Erhalt historischer Fahrzeuge bemühen. Das beweist auch der stetige Anstieg der zugelassenen Oldtimer in den letzten Jahren. Der VDA setzt sich dafür ein, dass Oldtimer mit H-Kennzeichen weiterhin als technisches Kulturgut geschützt werden, damit sie auch künftig ohne Probleme auf unseren Straßen unterwegs sein können.”

    In der Rangliste der Modelle mit H-Kennzeichen steht der VW-Käfer mit 26.857 Fahrzeugen weiter unangefochten auf Platz eins. Gegenüber dem Vorjahr stieg die Zahl der VW-Käfer mit H-Kennzeichen um gut 5 Prozent. Danach folgen drei Mercedes-Benz: Der “SL” der Baureihe 107 (7.103 Fahrzeuge) klettert auf Platz zwei, der Zuwachs beträgt gut 18 Prozent. Auf Platz drei steht nun der “Strich-Acht” (6.821 Einheiten), gefolgt vom Mercedes-Benz “W123”, der ebenfalls stark zulegte (5.921; plus 44 Prozent). Der “W123” wurde von 1975 bis 1986 gebaut, derzeit erreichen also viele Fahrzeuge dieser Modellreihe das Oldtimeralter von mindestens 30 Jahren. Auf Platz fünf bleibt der Porsche 911/912: Die Zahl der zugelassenen 911er und 912er mit H-Kennzeichen stieg um knapp 19 Prozent auf 5.500 Fahrzeuge. Der schnellste Aufsteiger in den Top Ten der H-Kennzeichen-Oldtimer ist der VW Bus (VW Transporter eingeschlossen). Die Zahl der “Bullis” mit H-Kennzeichen schnellte um knapp 54 Prozent auf 3.593 Einheiten nach oben.

    Trotz des Anstiegs um durchschnittlich 9 Prozent in den letzten 10 Jahren bleiben Fahrzeuge mit H-Kennzeichen eine sehr kleine Minderheit auf deutschen Straßen. Ihr Anteil am gesamten Pkw-Bestand beträgt nur 0,5 Prozent. Rund 59 Prozent aller zugelassenen Pkw, die älter als 30 Jahre sind, verfügen über ein H-Kennzeichen. Nur für diese Fahrzeuge gelten besondere Ausnahmeregelungen, wie etwa die Befreiung vom Fahrverbot in Umweltzonen.

    Soweit die Pressemitteilung des VDA.

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    More than 230.000 cars with historic number plates registered in Germany

    The Press departement of the German Automotive Industry has share the following PR with us, which we translate for you:

    15 years of historic number plates for historic vehicles – preserving the automotive cultural heritage

    The number of historic vehicles on German roads is constantly growing. On 31 December 2011, an exact 231.064 cars were registered to have a historic number plate (NB: “..-….. H”) – an increase of nearly 11 percent year over year. In total there are around 259.000 vehicles in Germany with H-plates – not only passenger cars but also motorcycles, trucks, tractors and other vehicles. H-plates are provided for vintage cars that are at least 30 years old. The German Association of the Automotive Industry (VDA, Verband der deutschen Automobilindustrie) regularly requests a detailed evaluation of vehicles from the Federal Motor Transport Authority (Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) in Flensburg).

    The historic number plate was established 15 years ago, in July 1997. This possibility to register and identify motor vehicles as historical vehicles and should preserve the maintenance of the automotive technology treasures. In addition to the minimum age of 30 years, the vehicles must be technically perfect and in original condition. VDA President Matthias Wissmann explains: “The H-code is a real identifying feature for a classic car. It has since its introduction contributed much to the fact that more and more people strive for the preservation of historic vehicles. It also is proven by the steady increase in recent years. The VDA is committed to ensuring that vintage vehicles with H-plates continue to be protected as an industrial heritage, so they can continue to be on the road without any problems.”

    In the ranking of the models registered with H-number plate, the Volkswagen Käfer (old “Beetle”) with 26.857 vehicles is still the undisputed number one. Compared to the previous year, the number of VW Beetles with H-plate increased by more than 5 percent. The ranking is continued by three Mercedes-Benz: The “SL” Series W107 (7103 vehicles) climbs to second place, the increase amounts to over 18 percent. In third place is now the “W114 / W115” (6821 units), followed by Mercedes-Benz “W123”, which grew strong as well (5921 units, plus 44 percent). The “W123” was built from 1975 to 1986, so currently many vehicles of this model are achieving the classic age of 30 years. In fifth place is the Porsche 911/912: The number of approved 911 and 912 with H-plates increased by almost 19 percent to 5500 vehicles. The fastest rising star in the top ten of the H-plate is the vintage VW bus (VW Transporter included). The number of “Bullis” with H-plate jumped up by almost 54 per cent to 3593 units.

    Despite the increase by an average of 9 percent in the last 10 years, vehicles with H-plate remain a tiny minority on German roads. Their share of the total car fleet is only 0.5 percent. About 59 percent of all registered cars that are older than 30 years have an H-plate. For these vehicles, special exceptions apply, such as exemption from the ban in the environmental pollution zones in inner cities.

    So far the press release of the VDA.

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    Plus de 230.000 voitures avec des plaques d’immatriculation historiques enregistrés en Allemagne

    Le département de presse de l’industrie automobile allemande (VDA) a partager le PR suivant avec nous, que nous traduisons pour vous:

    15 ans de plaques d’immatriculation pour les véhicules historiques historiques – la préservation du patrimoine culturel de l’automobile

    Le nombre de véhicules historiques sur les routes allemandes ne cesse de croître. Le 31 Décembre 2011, un 231.064 voitures ont été immatriculées avec une plaque d’immatriculation historique (NB: “.. – ….. H”) – une augmentation de près de 11 pour cent sur les dernières douze mois. Au total, il ya environ 259.000 véhicules en Allemagne avec les numero plaques historiques – ne pas seulement des voitures particulières mais aussi les motocyclettes, camions, tracteurs et autres véhicules. Les numero plaques historiques sont prévues pour voitures anciennes qui sont au moins 30 ans. L’Association allemande de l’industrie automobile (VDA, Verband der deutschen Automobilindustrie) demande régulièrement à une évaluation détaillée des véhicules de l’Autorité fédérale de transport motorisé (Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) à Flensburg).

    La plaque de numéro historique a été créé il y a 15 ans, en Juillet 1997. Cette possibilité d’enregistrer et d’identifier les véhicules à moteur comme véhicules historiques et devrait préserver l’heritage de la technologie automobile. En plus de l’âge minimum de 30 ans, les véhicules doivent être techniquement parfaites et dans son état original. Le Président du VDA, Matthias Wissmann, explique: “La numero plaque historique est une fonction réelle d’identification pour une voiture classique. Depuis son introduction il a beaucoup contribué au fait que les gens de plus en plus lutter pour la préservation des véhicules historiques. Il est également prouvé par l’augmentation constante ces dernières années. Le VDA est déterminé à veiller à ce que les véhicules d’époque avec le numero plaques historiques continuer à être protégée en tant que patrimoine industriel, de sorte qu’ils puissent continuer à être sur la route sans aucun problème.”

    Dans le classement des modèles enregistrés avec H-numéro de la plaque, la Volkswagen Käfer (“ancien Coccinelle”) avec 26.857 véhicules est encore le numéro un incontesté. Par rapport à l’année précédente, le nombre de VW Coccinelles avec numero plaques historiques a augmenté de plus de 5 pour cent. Le classement est poursuivi par trois Mercedes-Benz: La série “SL” W107 (7103 véhicules) grimpe à la deuxième place, les montants augmentent à plus de 18 pour cent. En troisième lieu est désormais le “W114 / W115” (6821 unités), suivie par Mercedes-Benz “W123”, qui devint fort ainsi (5921 unités, plus de 44 pour cent). Le “W123” a été construit de 1975 à 1986, les véhicules afin actuellement de nombreux de ce modèle sont la réalisation de l’âge classique de 30 ans. Dans la cinquième place est la Porsche 911/912: Le nombre de 911 et 912 approuvé avec H-plaques ont augmenté de près de 19 pour cent à 5500 véhicules. L’étoile la plus rapide augmentation dans le top dix des numero plaques historiques est le VW Bus (VW Transporter inclus). Le nombre de “Bullis” avec numero plaque historique fait un bond de près de 54 pour cent pour atteindre 3593 unités.

    Malgré l’augmentation en moyenne de 9 pour cent au cours des 10 dernières années, les véhicules avec plaque de H-restent une petite minorité sur les routes allemandes. Leur part de la flotte totale de la voiture n’est que de 0,5 pour cent. Environ 59 pour cent de toutes les voitures immatriculées qui ne sont plus de 30 ans ont un H-plaque. Pour ces véhicules, des dérogations spéciales s’appliquent, comme l’exemption de l’interdiction dans les zones de pollution de l’environnement dans les villes intérieures.

    Jan 052012
     

    Zum 6. April 2011 wurde die neue “Richtlinie für die Begutachtung von Oldtimern nach §23 StVZO” (Verkehrsblatt VkBl. Nr.7 vom 15.04.2011 S.257, LA20/7342.12/00) eingeführt, die nun ab November 2011 ihre Gültigkeit erlangt hat.

    Hier noch einmal im Wortlaut der Abdruck der geänderten Richtlinie:

    Mit der Verordnung zur Neuordnung des Rechts der Zulassung von Fahrzeugen zum Straßenverkehr und zur Änderung straßenverkehrsrechtlicher Vorschriften vom 25. April 2006 (BGBl. Teil I S. 988), ist die Verordnung über die Zulassung von Fahrzeugen zum Straßenverkehr (Fahrzeug-Zulassungsverordnung – FZV) verkündet worden. Mit der Verordnung wurde auch die Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) geändert. Die FZV wurde aus normativen Gründen am 10. Februar 2011 (BGBl. Teil I S. 139) nochmals erlassen.

    Mit der FZV und der Änderung der StVZO sind unter anderem Änderungen für die Zuteilung von Oldtimerkennzeichen (H-Kennzeichen) eingetreten. War es vorher notwendig, für Oldtimer eine besondere Betriebserlaubnis zu beantragen, ist neben dem Nachweis der Vorschriftsmäßigkeit ab dem 01.03.2007 nur noch ein Gutachten eines amtlich anerkannten Sachverständigen oder Prüfers für den Kraftfahrzeugverkehr einer Technischen Prüfstelle oder Prüfingenieurs einer amtlich anerkannten Überwachungsorganisation (aaSoP oder PI) für die Zuteilung eines Oldtimerkennzeichens erforderlich (§§ 9 Abs. 1 und 17 FZV). Damit ist die Möglichkeit geschaffen worden, die Begutachtung ebenfalls von Prüfingenieuren amtlich anerkannter Überwachungsorganisationen durchführen zu lassen.

    Die Änderung der straßenverkehrsrechtlichen Vorschriften erfordert auch die Anpassung der Richtlinie. Die Anpassung hat zum Ziel, neben der mit der neuen Verordnung bereits erreichten Deregulierung, auch mit der neuen Gestaltung der Richtlinie eine Verwaltungsvereinfachung herbeizuführen. Die Struktur des Gutachtens ist übersichtlicher und einfacher gestaltet worden.

    Im Rahmen der Anpassung der Richtlinie soll der bisherige Bewertungsmaßstab (VkBl. 1997 S. 538) nicht verändert werden. Weiterhin gilt: Neben der Originalität sind ein guter Pflege- und Erhaltungszustand in Abgrenzung von “normalen alten” Fahrzeugen einzuhalten.

    Neu ist, dass auf eine Bewertungsskala aus Gründen der Vereinfachung zukünftig verzichtet wird. Eine Werteskala ist für die Zuteilung eines Oldtimerkennzeichen unerheblich. Das positiv abgeschlossene Gutachten ist für die Zulassungsbehörde ausreichend. Die Tätigkeit des Sachverständigen wird damit auf das Notwendige reduziert.

    Die nachstehend bekannt gemachte Richtlinie ist ab dem ersten Tag des siebten auf die Bekanntmachung folgenden Monats anzuwenden. Die Richtlinie für die Begutachtung von “Oldtimer”-Fahrzeugen, VkBl. S. 515 vom 21.07.1997 und der im Zusammenhang mit der Richtlinie bekannt gemachte Anforderungskatalog wird mit der Inkraftsetzung der neuen Richtlinie aufgehoben.

    Nach Zustimmung der zuständigen obersten Landesbehörden wird hiermit die Richtlinie für die Begutachtung von Fahrzeugen als Oldtimer und das Muster für das Gutachten nach § 23 StVZO bekannt gegeben.

    Wortlaut der Richtlinie:

    Der aaSoP oder PI hat zu Beginn seiner Begutachtung zu prüfen, welche nachstehend näher erläuterte Eingangsbedingung vorliegt und in welchem Umfang entsprechend seiner Zuständigkeit die Begutachtung abgeschlossen werden kann.

    1. Folgende Randbedingungen können bei der Begutachtung für die Einstufung als Oldtimer vorliegen:

    a) Das Fahrzeug ist zugelassen:

    Es ist eine Begutachtung nach dieser Richtlinie und eine Untersuchung im Umfang einer HU nach § 29 StVZO durchzuführen.

    b) Ein außer Betrieb gesetztes Fahrzeug soll wieder zum Verkehr zugelassen werden:

    Es ist eine Begutachtung nach dieser Richtlinie und eine Untersuchung im Umfang einer HU nach § 29 StVZO unter Beachtungen der Anforderungen nach § 14 Abs. 2 FZV durchzuführen.

    c) Das Fahrzeug soll nach vorheriger Zulassung in einem anderen Staat nun in Deutschland zugelassen werden:

    Es ist eine Begutachtung nach dieser Richtlinie und eine Untersuchung nach § 29 StVZO unter Beachtungen der Anforderungen nach § 7 FZV durchzuführen.

    d) Die Bedingungen a) bis c) liegen nicht vor:

    Es ist eine Begutachtung nach dieser Richtlinie und nach § 21 StVZO durchzuführen.

    e) Das Fahrzeug ist nicht zugelassen und soll ein rotes Oldtimerkennzeichen führen (§ 17 FZV):

    Es ist eine Begutachtung nach dieser Richtlinie und eine Untersuchung im Umfang einer HU nach § 29 StVZO durchzuführen

    Hinweis: Bei Kraftfahrzeugen, die mit Fremdzündungs- oder Selbstzündungsmotor angetrieben werden, umfasst eine Untersuchung im Umfang einer HU grundsätzlich auch den Untersuchungspunkt Motormanagement-/Abgasreinigungssystem; ausgenommen sind die in der Nummer 1.2.1.2 der Anlage VIII zur StVZO aufgeführten Kraftfahrzeuge sowie Krafträder, die bis zum 31. Dezember 1988 erstmals in Verkehr gekommen sind.

    2. Das Gutachten hat mindestens die im nachstehenden Muster enthaltenen Angaben aufzuweisen.

    3. Die vom aaSoP oder PI unter Ziffer 4 und 5 des Musters zum Ausdruck gebrachte Würdigung hinsichtlich Zustand, Ausrüstung und Veränderungen des Fahrzeugs muss eine Antwort auf die entscheidende Frage geben: Kann das begutachtete Fahrzeug im Sinne dieser Richtlinie als ein kraftfahrzeugtechnisches Kulturgut betrachtet werden? Voraussetzung dafür ist, dass das Erscheinungsbild des Fahrzeugs dem bei der Auslieferung ab Werk oder der dokumentierten Modifikation in der anfänglichen Betriebszeit entspricht.

    4. Kriterien für die Einstufung als Oldtimer gemäß § 2 Nr. 22 FZV sind:

    * Guter Pflege- und Erhaltungszustand (Abgrenzung zu “normalen alten” Fahrzeugen).

    * Die Hauptbaugruppen müssen angelehnt an den damaligen Originalzustand oder zeitgenössisch ersetzt sein.

    * Durch eine zusätzliche Ausrüstung und Ausstattung darf der Originaleindruck des Fahrzeugs nicht beeinträchtigt werden.

    Unter Beachtung der vorstehenden Kriterien kann unter Umständen auch bei in Ziffer 3 des Musters angegebenen nicht originalen Hauptbaugruppen oder Teilen in Abschnitt 5 bestätigt werden, dass das Ergebnis der Begutachtung positiv ist. In diesem Fall hat der aaSoP oder PI mit dem Leiter der Technischen Prüfstelle bzw. dem Leiter der Überwachungsorganisation oder den von ihnen benannten Experten abzustimmen (nachfolgend “Technische Leitung” genannt).

    5. Beurteilungsmaßstab für den aaSoP oder PI im Sinne dieser Richtlinie sind der zugehörige Anforderungskatalog für Oldtimer, unter Berücksichtigung der jeweils gültigen Vorschriften.


    Anforderungskatalog
    für die Begutachtung eines Fahrzeugs
    zur Einstufung als Oldtimer
    gemäß §23 StVZO

    Vorwort

    Im Rahmen von Begutachtungen gemäß §23 StVZO können Unterschiede bei der Beurteilung der Fahrzeuge auftreten. Gerade der Begriff “kraftfahrzeugtechnisches Kulturgut”, der in der Richtlinie für die Begutachtung von Oldtimern genannt ist und als Grundvoraussetzung für die Zuteilung eines Oldtimerkennzeichens gilt, ermöglicht unterschiedliche Interpretationen bei der Begutachtung von Fahrzeugen gemäß §23 StVZO.

    Deshalb wurde ein Anforderungskatalog erstellt, der einer Begutachtung zugrunde gelegt werden muss.

    Der Anforderungskatalog dient der Entscheidungsfindung im Rahmen einer Begutachtung von Fahrzeugen aller Klassen gemäß §23 StVZO. Er hat das Ziel, einheitliche Anforderungen und Beurteilungskriterien zu definieren, damit es zu vergleichbaren Beurteilungsergebnissen kommt.

    Der Anforderungskatalog stellt selbst nur einen allgemeinen Rahmen dar. Über Detailabstimmungen verständigen sich die zuständigen Stellen mit einer Arbeitsanweisung für Oldtimer im Arbeitskreises Erfahrungsaustausch in der technischen Fahrzeugüberwachung (AKE).

    Inhalt

    1. Voraussetzungen für eine positive Begutachtung gemäß §23 StVZO

    2. Mindestzustand des Fahrzeugs

    3. Durchführung der Begutachtung
    * Fahrzeugidentität
    * Aufbau/Karosserie
    * Rahmen und Fahrwerk
    * Motor und Antrieb
    * Bremsanlage
    * Lenkung
    * Reifen/Räder
    * Elektrische Anlage
    * Innenraum
    * Spezifische Besonderheiten bei Krafträdern
    * Spezifische Besonderheiten bei Nutzfahrzeugen

    1. Allgemeine Voraussetzungen für eine positive Begutachtung gemäß §23 StVZO

    * Nur Fahrzeuge, die vor mindestens 30 Jahren erstmals in Verkehr gekommen sind, weitestgehend dem Originalzustand entsprechen, in einem guten Erhaltungszustand sind und zur Pflege des kraftfahrzeugtechnischen Kulturgutes dienen, können als Oldtimer eingestuft werden und die Schlüsselnummer „0098″ erhalten (§2 Nr.22 FZV). Fahrzeuge, die vor mindestens 30 Jahren erstmals in Verkehr gekommen sind, aber die bezüglich der Erstzulassung diese Bedingung nicht erfüllen, unterliegen der Nachweispflicht des Verfügungsberechtigten. Gegebenenfalls ist eine Ausnahmegenehmigung erforderlich.

    * Die Originalität muss in allen Hauptbaugruppen gegeben sein. Im Zweifelsfall sind erforderliche Nachweise vom Verfügungsberechtigten beizubringen. Die sachverständige Beurteilung einer Abweichung im Einzelfall ist vom aaSoP oder PI jeweils mit der „Technischen Leitung” der Überwachungsinstitution abzustimmen.

    * Änderungen, die nachweislich innerhalb der ersten 10 Jahre nach Erstzulassung oder gegebenenfalls Herstellungsdatum erfolgt sind oder hätten erfolgen können, sowie Änderungen innerhalb der Fahrzeugbaureihe, sind zulässig. Nicht zeitgenössische Änderungen, die nachweislich vor mindestens 30 Jahren durchgeführt wurden, sind auch zulässig.

    * Das vorgestellte Fahrzeug muss in einem erhaltungswürdigen Zustand sein. Voraussetzung dafür ist die nachgewiesene Vorschriftsmäßigkeit und ein Zustand gemäß Ziffer 2.

    2. Mindestzustand des Fahrzeugs

    Eine positive Begutachtung setzt grundsätzlich die Einhaltung folgender Bedingungen voraus:

    * ohne erkennbare technische Mängel im Sinne der StVZO unter Berücksichtigung des damaligen Standes der Technik und Vorschriftenlage.

    * nur leichte für kraftfahrzeugtechnisches Kulturgut angemessene Gebrauchsspuren (Patina ja, aber Fahrzeug nicht „verbraucht”),

    * kein Fehlen wesentlicher Teile,

    * keine erkennbaren Unfallrestschäden oder Anzeichen unsachgemäßer Instandsetzung und

    * die wesentlichen Baugruppen befinden sich weitgehend in Originalkonfiguration, im Originalzustand oder im nachweislich zeitgenössischen Zustand.

    Entspricht das Fahrzeug nicht diesen Bedingungen, ist eine positive Einstufung als Oldtimer zur Pflege des kraftfahrzeugtechnischen Kulturgutes im Regelfall nicht möglich.

    3. Durchführung der Begutachtung

    Die nachfolgend aufgeführten Prüfpositionen sind Pflicht-Prüfpunkte für den aaSoP oder PI bezüglich des Originalzustands.

    3.1. Fahrzeugidentität

    Das Gesamt-Fahrzeug muss eindeutig zu identifizieren sein.

    * Original-FIN oder TP-Nr. vorhanden.

    * Bis EZ 01.10.1969 kann FIN elektrisch eingraviert oder auf einem separaten auf genieteten Blechschild angebracht sein.

    Ist keine Identifikation möglich, ist nach §59 Abs. 3 StVZO zu verfahren.

    * Fabrikschild nach § 59 StVZO oder EG-Ausführung vorhanden, ein originales Fabrikschild kann beibehalten werden.

    * Motor-Nummer bzw. Motortyp/Kennzeichnung muss original und sichtbar (z. B. durch eingeschlagene Nummer/Typ, durch Gussnummern) oder durch Übereinstimmung der optischen Erscheinung, ggf. inkl. der Neben-aggregate nachvollziehbar sein.

    3.2. Anforderungen an die Hauptbaugruppen des Fahrzeugs

    Das äußere Gesamterscheinungsbild des Fahrzeugs entspricht dem damaligen Originalzustand.

    Weitere Anforderungen sind:

    3.2.1. Aufbau / Karosserie

    3.2.1.1. Außenhaut

    * Nur originales oder zeitgenössisches Erscheinungsbild zulässig.

    * Nur Originalwerkstoff bzw. bei Anbauteilen anderer freigegebener Werkstoff zulässig.

    * Änderung der Fahrzeug- und Aufbauart unzulässig, es sei denn die Änderung ist zeitgenössisch.

    Ausnahme: Sofern im Rahmen der Fahrzeugbaureihe genehmigt, z.B.: Umbau Coupé in Cabrio oder PKW in LKW, zulässig.

    3.2.1.2. Lack

    Nur zeitgenössische Farbgebung zulässig, d.h. gemusterte Lacke und/oder Motive (Airbrush) nur zulässig als zeitgenössische Designvariante, Reklamemotiv oder damalige Firmenaufschrift.

    3.2.1.3. Karosserie

    Instandsetzungen dürfen das Gesamterscheinungsbild nicht beeinträchtigen und müssen fachgerecht ausgeführt sein.

    3.2.2. Rahmen und Fahrwerk

    3.2.2.1. Rahmen

    Nur Originalausführung, Originalersatzteil oder vom Hersteller freigegebene Nachfertigung zulässig.

    3.2.2.2. Fahrwerk

    Nur Originalausführung oder Originalersatzteil und zeitgenössische Umrüstung(en) mit Werksfreigabe und/oder Prüfzeugnis zulässig.

    3.2.3 Motor und Antrieb

    3.2.3.1. Motor

    * Nur Originalausführung oder Motor aus der Fahrzeugbaureihe zulässig.

    * Motor-Peripherie: Nur Originalbaugruppen (z.B. Gemischaufbereitung) oder zeitgenössische Änderung mit Werksfreigabe und/oder Prüfzeugnis zulässig.

    * Bei Nachrüstung mit Abgasreinigungssystemen gelten die Anforderungen der 52. Ausnahmeverordnung zur StVZO.

    * Nachbau der Abgasanlage in Edelstahl nur ohne Verschlechterung des Abgas- und Geräuschverhaltens zulässig.

    * Nachrüstung einer Gasanlage nur zulässig, wenn innerhalb der ersten 10 Betriebsjahre erfolgt oder zeitgenössisch nachgerüstet.

    3.2.3.2. Getriebe

    Nur Originalausführung oder Getriebe aus der Fahrzeugbaureihe zulässig.

    3.2.4. Bremsanlage

    * Nur Originalausführung oder Anlage aus Fahrzeugbaureihe zulässig.

    * Zeitgenössischer Umbau von mechanischer auf hydraulische Betätigung.

    * Umbau Einkreis- auf Zweikreisanlage zulässig.

    3.2.5. Lenkung

    * Nur Originalausführung oder Anlage aus Fahrzeugbaureihe zulässig.

    * Zeitgenössisches Sonderlenkrad, wenn Original oder mit Prüfzeugnis zulässig.

    3.2.6 Reifen/Räder

    * Nur Originalausführung oder Rad-/Reifen¬kombination aus Fahrzeugbaureihe zulässig.

    * Zeitgenössische Umrüstung mit Prüfzeugnis oder Werksfreigabe zulässig.

    * Umrüstung Diagonal- auf Radial-Reifen bei vergleichbaren Abmessungen zulässig.

    3.2.7. Elektrische Anlage

    3.2.7.1. Lichttechnische Einrichtungen (LTE)

    * Nur Originalausführung oder Anlage aus Fahrzeugbaureihe zulässig.

    * Bei Umbauten oder Nachrüstungen muss zeitgenössisches Erscheinungsbild erhalten bleiben.

    3.2.7.2. Radio und Unterhaltungs- /Kommunikations-Elektronik

    Nur fachgerechter Einbau ohne wesentliche optische Veränderungen von Armaturenbrett und Innenraum zulässig.

    3.2.7.3. Übrige Ausstattung

    Umrüstung von 6V-Betriebsspannung auf 12V-Betriebsspannung grundsätzlich zulässig, wenn fachgerecht ausgeführt.

    3.2.8. Innenraum

    Das Erscheinungsbild der Innenausstattung entspricht weitestgehend dem Originalzustand oder ist zeitgenössisch modifiziert.

    3.2.8.1. Sitze und Gurte

    * Nur Originalausführung oder zeitgenössische Umrüstung mit damaligem Prüfzeugnis zulässig; wahlweise Ausführung aus Fahrzeugbaureihe zulässig.

    * Sitzbezüge nur original, ähnlich oder zeitgenössisch zulässig.

    * Nachrüstung von Gurten zulässig, wenn fachgerecht eingebaut.

    3.2.8.2. Armaturenbrett

    Nur aus Fahrzeugbaureihe oder mit zeitgenössischem Erscheinungsbild zulässig.

    3.2.8.3. Behindertengerechte Bedienung

    Nur fachgerechte Umbauten mit gültigem Prüfzeugnis in Verbindung mit Auflagen im Führerschein zulässig.

    3.3. Spezifische Besonderheiten bei Krafträdern

    Bezüglich der allgemeinen Baugruppen gelten sinngemäß die vorstehenden Festlegungen für Fahrzeuge.

    3.3.1. Kraftstofftank

    Nur Originaltank oder originalgetreuer Nachbau oder zeitgenössische Zubehörtanks zulässig.

    3.3.2. Abgasanlage

    Nur Originalanlage oder originalgetreuer Nachbau oder zeitgenössische Zubehöranlage zulässig.

    3.3.3. Sitzbank

    Nur Originalbank, Sitz/Bank aus Baureihe, oder originalgetreuer Nachbau oder zeitgenössisches Zubehör zulässig.

    3.4. Spezifische Besonderheiten bei Nutzfahrzeugen

    Bezüglich der allgemeinen Baugruppen gelten sinngemäß die vorstehenden Festlegungen für Fahrzeuge.

    3.4.1. Aufbau

    Nur Original-Aufbau oder originalgetreuer Nachbau oder zeitgenössische Variante zulässig.

    3.4.2.

    Nur zeitgenössiche Reklamemotive und Firmenaufschriften zulässig.

    Soweit die Vorschriften im Wortlaut – Tippfehler beim Abtippen sind möglich 😉 .

    Hier noch einmal als PDF Download, sowie zusätzlich beinhaltend:

    “Mustergutachten für die Einstufung eines Fahrzeuges als Oldtimer nach §23 StVZO”

    PDF Download Oldtimer Richtlinie / H-Kennzeichen 2011 / Mustergutachten Oldtimer-Zulassung

    —–

    German regulation for definition and classification of vehicles as vintage vehicles

    The a.m. lengthy text contains the official definition and detailed specifications for engine, chassis, body, coloring, accessories etc.

    As this is German legislation, there is no translation available via ACI-D.

    You could use http://translate.google.com/ to get the text translated accordingly.