Stephan Joest - Amicale Citroën & DS Deutschland

Jul 142010
 

Die etwas provokativ-flapsige Frage des Monats hat einen durchaus ernsten Hintergrund:

Für eine deutsche Fernsehproduktion rund um den Gründer der Marke suchen wir Leute, die sich intensiv mit der Biografie (auch den private Seiten André Citroens) beschäftigt haben und hier mit Details, Anekdoten und jeder Menge sonstwie weitgehend unbekannten historischen Informationen beitragen könnten, die für ein TV-Feature attraktiv sein könnten.

Ferner suchen wir Menschen, die als Sammler, Künstler – oder was auch immer – an der Marke Citroen hängen und von dieser Seite her eine gute Geschichte mitbringen! Vielleicht findet sich ja noch die ein oder andere spannende Person…

Wir freuen uns über kurze Rückmeldung bis spätestens 30. Juli per mail an uns, das Feature soll im September aufgezeichnet werden.

Hier die Projekt-email-Adresse: andre.citroen.bio@amicale-citroen.de

Vielen Dank vorab!

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Jul 122010
 

An diesem Wochenende fand in Düsseldorf die 10. Ausgabe des Frankreichfests statt. Und eigentlich geht sie auf eine Wette zurück: die nunmehr 9. “Tour de Düsseldorf” lockte wieder etliche Tausend begeisterte Fans der französischen Oldtimerszene in die Landeshauptstadt.

Die “3 Tage in Bleu, Blanc und Rouge” standen ganz im Zeichen der Partnerstadt Toulouse und hatten ein kleines aber feines Programm in der Altstadt der Rheinmetropole aufgeboten: im Innenhof des Rathauses begeisterten Künstler die Besucher mit einem sorgfältig ausgewählten Musikprogramm von Jazz, Chansons, Suzette etc. – so u.a. das Corinne Chatel Trio, das sicherlich einigen ein Begriff sein dürfte. Mit Zauberei, Magie und Clowns für die Kleinen und einer Kinopremiere von “Micmacs À Tire-Larigot” (Regie: Jean-Pierre Jeunet, bekannt durch “Delicatessen” und “Die fabelhafte Welt der Amelie”) am Freitagabend war gute Stimmung für das heisseste Wochenende des Jahres vorprogammiert. Rund 50.000 Besucher waren übrigens eigens für diesen Event – pardon “Evenement” – angereist, so die Schätzungen des Veranstalters.

Man hatte den Eindruck, die “Citroen-Strasse” der Technoclassica sei wieder lebendig geworden: von Citroen AC4 über Traction 11CV und 15CV, Légère Normale und Familiale, die Déesse als Cabriolet, Break oder Limousine, ID, DS23, DSuper, 2CV AZ, AZAM, 2cv4, HY mit Planenaufbau, 2 Citroen SM und belgischem Ami6 Berline waren praktisch alle großen Modellvarianten vertreten. Als Besenwagen war ein DS Tissier vom “Meilenwerk” am Burgplatz aufgestellt.

Drei Autos, die auf der diesjährigen Technoclassica ausgestellt waren, waren übrigens unter den Teilnehmern: der blaue SM vom Citroen SM Club e.V., die orangene Rallye-DS vom DS Club Deutschland e.V., sowie der 1966er 2CV AZAM “Skischule Piz Palü”, in Essen ausgestellt vom Citroen-Club Rhein-Ruhr e.V. – letzere haben in der Kategorie “ausgefallene Autos (Bizarre)” die ersten beiden Plätze abgeräumt. Gratulation!

Zugelassen waren Fahrzeuge bis 1978 – und vom Veranstalter war die Teilnahme auf rund 150 Autos begrenzt worden, bedingt durch Auflagen der Stadt. Etliche Anmeldungen mussten daher leider schon im Vorfeld abgewiesen werden.

Als ältestes Fahrzeug war ein De Dion Bouton von 1914 aus Krefeld erschienen, eines von nur 3 jemals gebauten, 4-sitzigen Cabriolets, das trotz seiner nur 16 PS (bei rund 1.7L Hubraum) die gesamten rund 120km der 6-stündigen Rundtour durch die schwülheisse Düsseldorf-Neusser Region excellent und ohne Probleme überstanden hat – und nicht wie einige andere Pretiosen gleich wieder auf den Trailer gefahren wurde (so geschehen beim 1. Platz des Concours d’Elegance). Hier muss der Veranstalter ein wenig aufpassen, daß die Tour am Ende nicht zur Farce generiert, wenn zur Siegerehrung in den insgesamt 7 Kategorien nur noch die Hälfte der Fahrzeuge anwesend ist…!

Sicherlich hat die “Tour de Düsseldorf” aber wieder wesentlich zur Imagepflege des “automobilhistorischen Kulturguts” beigetragen. Das Image der stinkenden Altautos ist verschwunden: Viele Passanten an den Straßenrändern winkten den Teilnehmern zu, und wir entdeckten etliche Fotostative und Kameras mit großen Objektiven, mit denen die wartenden Enthusiasten die vorbeifahrenden Franzosen ablichteten. Die automobile Schnitzeljagd ging entlang malerischer und gottseidank baumbestückter Landstrassen – bei 35-38 Grad im Schatten und etlichen Grad mehr im Sonnenlicht war man dankbar um jede Abkühlung. Highlight neben dem Stop am malerischen Schloß Hülchrath und sehr guter Verpflegung war sicherlich auch die Fähre in Zons (ein schönes Bild, eine Rheinquerung nur mit französischen Oldtimern!) und der Stop an den diversen Haltepunkten und Sonderprüfungen, wo uns kühle Getränke halfen, die Gluthitze des Tages erheblich zu mildern. Das Abschlußfoto für jeden Teilnehmer entstand am Schloss Mickeln, dem Gästehaus der Uni Düsseldorf im Süden der Stadt, und wird die Tour in guter Erinnerung behalten.

Weitere Infos zur Veranstaltung auf deren Homepage: www.duesseldorfer-frankreich-fest.de

Fotos der Teilnehmer u.a. hier: Neuss-Grevenbroicher Zeitung (NGZ) und hier: FotoCommunity.de und auf Kraftfahrzeuge.com.

Die Rheinische Post als Hauptsponsor hat leider nur einen Bericht, keine Fotos der Fahrzeuge: www.rp-online.de: “Die Côte d’Azur liegt am Rhein”

Dank an die Destination Düsseldorf (www.destination-duesseldorf.de) und das Team rund um Boris Neisser, die als Organisatoren wieder ein gelungenes Progamm in diesem Jahr aufgezogen haben. Wir hatten trotz nahezu unerträglicher Hitze viel Spass – und freuen uns aufs nächste Jahr!

Kleiner Tip zum Schluß: Wer noch nicht das Meilenwerk Düsseldorf (www.duesseldorf.meilenwerk.de) besucht hat, sollte sich in diesen Tagen dorthin auf den Weg machen – eine kleine Sonderausstellung im Obergeschoss vermittelt einen Eindruck davon, welch umfangreiche Zweiradproduktion und -Industrie sich im Düsseldorfer Raum in den letzten hundert Jahren etabliert hat!

Jul 032010
 

Seit Jahrzehnten kennt jedes Kind den Namen Citroen – nur die wenigsten jedoch wissen, daß in diesem Jahr am heutigen 3. Juli der 75. Todestag des Firmengründers und Marketing-Genies André Citroën (5. Februar 1878 – 3. Juli 1935) zu vermelden ist.

Aus diesem Anlass veranstaltet der französische “Automobile Club André Citroën” im Herbst ein Gedenkwochenende in Paris – natürlich in dem Stadtteil, in dem über Jahrzehnte am berühmten “Quai de Javel” die Produktionsstätten von Citroen beherbegt waren und das übrigens als “15ème Arrondissement” in diesem Jahr auch sein 150-jähriges Stadtteil-Jubiläum feiert!

Das Programm startet am Samstag, 25. September 2010 mit dem Empfang der Citroen-Fahzeuge am Rathaus im 15. Arrondissement. Anschließend wird eine kleine Corsofahrt durch das Viertel sowie ein Concours d’Elegance mit ausgewählten Fahrzeugen im “Parc André Citroen”, dem ehemaligen Werksgelände und nunmehr Landschaftspark, stattfinden. Ein VIP-Abend wird dann den Tag beenden.

Am Sonntag, dem 26. September 2010 wird mit einer von Eskorten begleiteten Tour vom 15. Arrondissement zum Friedhof Montparnasse dem Gründer der Automobilmarke gedacht; am Grab von André Citroen wird ein Ehrenkranz niedergelegt. Anschließend wird ein Besuch des Conservatoire in Aulnay-Sous-Bois ermöglicht und das einzigartige Wochenende ausklingen lassen.

Weitere Details in den Teilnahmeformularen anbei; Achtung: der “VIP-Teil” der Veranstaltung ist kostenpflichtig!

Weitere Infos auch auf der Website des französischen “Automobile Club André Citroën” (www.club-a-citroen.fr) bzw. per email-Anfrage an den Club.

Hier die Details und Formulare – Achtung: Teilnahme begrenzt:

(PS: Das Datum im Flyer ist noch fälschlich auf 26.-27. aber ist natürlich 25.+26. September)

Jul 012010
 

Von unserem österreichischen ACI-Kollegen und Aktiven, Karl Prochazka, haben wir folgenden interessanten Bericht über die Teilnahme eines 12PS Citroen 2CV 1954 an der diesjährigen Mille Miglia erhalten, den wir Euch gerne zum Lesen mitgeben wollen – weitere Infos in der heute erschienenen Ausgabe der österreichischen AllesAuto (www.allesauto.at). Karl war stark an der Vorbereitung beteiligt und hat die technische Unterstützung des Teams auf der “Mille” begleitet!


Mille Miglia: Citroen 2CV:„come back“ nach mehr als einem halben Jahrhundert

Nach 55 jähriger Absenz war heuer eines der legendärsten Automobile wieder am Start dieses berühmten Klassikers: ein Citroen 2CV.

Die Mille Miglia wurde von 1927 bis 1957 – ab 1953 sogar als Teil der Sportwagenweltmeisterschaft – auf einem Dreieckskurs in Norditalien veranstaltet.

Der Citroen 2CV war zwar ursprünglich als minimalistischer Kleinwagen konzipiert, eignete sich aber in weiterer Folge aufgrund seiner Standfestigkeit und Zuverlässigkeit auch für motorsportliche Einsätze.

Von den 1955 am Start stehenden 8 Citroen 2CV kamen immerhin 5 ins Ziel, der Schnellste, Gert Seibert, kreuzte nach 1.597 Kilometern und 18 Stunden, 24 Minuten und 33 Sekunden (Schnitt 86,8 km/h) die Ziellinie. Dass sich Stirling Moss und sein Mercedes 300 SLR zu diesem Zeitpunkt bereits seit über Achteinviertelstunden als Sieger feiern ließen (Schnittgeschwindigkeit 157,7) sei nur der Vollständigkeit halber erwähnt.

Seit 1977 findet jährlich die „Mille Miglia Storica“ statt – ausschließlich mit Fahrzeugen, die auch damals am Start standen. Inzwischen ist die „Mille Miglia Storica“ zur absolut führenden und begehrtesten Veranstaltung der Gleichmäßigkeitbewerbe geworden. Nur absolute Top-Piloten mit nachweisbaren Erfolgen bei selektiven, internationalen Veranstaltungen werden ausgewählt. So haben heuer von 1.440 Interessenten nur 375 ihren Namen auf der Startliste gefunden.

Erstmalig mit dabei waren Christian und Margot Baier mit ihrem originalgetreu restaurierten Citroen 2CV, Baujahr 1954, zweifellos eine der erfolgreichsten Paarungen der österreichischen Oldtimerrallye-Szene. Mit ihren Siegen und Top-Platzierungen bei der Ennstal Classic, der Planai Classic, Wien-Triest, der 1000 Minuten Classic und vielen anderen Historic-Rallyes haben sie sich für einen fixen Startplatz empfohlen.

Dass die Angelegenheit keine touristische Ausfahrt werden würde, war Baier/Baier von Anfang an klar. Diese Veranstaltung ist und bleibt das Maß aller Dinge im Gleichmäßigkeitssport und das bestätigte sich schon bei der technischen Abnahme. Mehr als zwei Stunden lang werden von den technischen Kommissaren alle Details des Fahrzeugs sorgfältig auf Authentizität geprüft und – wie auch bei den Veranstaltungen der 50er Jahre – plombiert. Erst danach ist der Weg frei für die Startaufstellung.

Wer schon einmal italienische Massen in Euphorie erlebt hat, kann sich vorstellen, in welcher Atmosphäre die Teilnehmer zur Startrampe begleitet werden. Tatsächlich los geht es dann für das für Citroen Wien startende Team um 20:33 und bis zum Eintreffen in Bologna um 01:30 müssen zahlreiche Präzisions-Sonderprüfungen absolviert werden.

Am nächsten morgen m 07:45 erfolgt der Re-Start und nach Imola geht es dann über den Taminillo Pass bei plus 2 Grad Celsius, 2 Meter hohen Schneewänden und einer Sichtweite von maximal 15 Meter, Richtung Rom – immer begleitet von selektiven Wertungsprüfungen.

Rom – ein einziges Staccato: begleitet von der örtlichen Polizei geht es durch die nächtlichen Straßen der Ewigen Stadt. Petersplatz. Engelsburg, Spanische Treppe, alles rast in einem Irrsinnstempo vorbei. Das Ziel: die Villa Borghese in der Sollzeit (gegen 01:30 Uhr) zu erreichen und somit die Etappe ohne Strafzeit zu beenden.

Wer an Gemütlichkeit denkt, der irrt gewaltig, denn 6 Stunden später wird das Rennen wieder aufgenommen. Die Stadtdurchfahrten von Florenz und Siena erfolgen im gewohnten Renntempo, und über die gefürchteten Pässe Futa und Raricosa – vorbei an gestrandeten Teilnehmern, die auf den Fahrzeugtransporter warten – zeigt das Ententier seine wahre Bergtauglichkeit. So wird am späten Nachmittag Maranello erreicht, wo es auf dem Werksgelände von Ferrari zu einer weiteren Sonderprüfung auf der Rennstrecke von Fiorano kommt. Die Bremspunkte von 100 Metern und 50 Metern vor den Kurven hat Enzo Ferrari für den 2CV nicht richtig eingeschätzt, denn viele Kurven gehen voll.

Nach diesem Ausflug in die automobile Gegenwart wird die Toskana nochmals durchfahren und über Parma geht es zur letzen Zeitkontrolle 20 Kilometer vor Brescia. Brescia selbst wird im Triumphzug genommen. Unmengen von Menschen säumen die Straßen und die Begeisterung kennt keine Grenzen, wenn schlussendlich die Zielrampe erreicht ist.

Dann, wenn die ganze Anspannung der letzten drei Tage vorbei ist, dann sind die Emotionen an der Reihe und man denkt nicht daran, dass man nach nur 50 Stunden und 1600 km wieder nach Brescia zurückgekehrt ist, davon 39 Stunden gefahren ist und nur 7 Stunden geschlafen hat. Man ist einfach nur glücklich. Die Teilnehmer liegen einander in den Armen und freuen sich, dass sie es geschafft haben. Sie und ihre kostbaren Fahrzeuge, die auch heute noch zuverlässig diese Gewaltprüfung geschafft haben.

Wie das Rennen nun tatsächlich ausgegangen ist, ist absolute Nebensache. Doch Baier/Baier sind stolz, zahlreiche automobile Juwele hinter sich gelassen zu haben und dass ihr 172. Platz um exakt 76 Plätze besser ist als jener, den Gert Seibert anno 1955 einfahren konnte.

http://www.millemiglia.it/inglese/home.html
http://www.youtube.com/watch?v=UpkYG640wKc

Kontakt und Informationen: Christian Baier
Tel. +43 (1) 277 07-5301 | Fax: +43 (1) 27707-5290 | mailto:christian.baier@citroen.com

und

www.1000miglia.eu

Jun 302010
 

Pünktlich zum Sommer 2010 ist in Frankreich die Ausgabe Nr.1 einer neuen 2CV Zeitschrift erschienen: Die zweimonatlich aufgelegte “2CV et Dérivés” addressiert den weiter boomenden Markt der Enten-Zeitschriften und berichtet in ihrer hübsch gestalteten Erstausgabe Juli-August 2010 u.a. über den 2CV Leadsleed, die Citromobile Utrecht, aus den Archiven des Ami6 und in der Titelstory über den A-Type von 1949. Sie ist für 5 Euro an den französischen Kiosken erhältlich.

Weitere Infos demnächst auf der (bislang verwaisten) Webseite www.2cv-et-derives.fr

Jun 102010
 

Hallo Fans und Citroen-Freunde,

mit tiefem Bedauern haben wir heute vom unerwarteten Tod eines lieben ACI-Kollegen und guten Bekannten, Carl Gabrielson erfahren, der uns am 09. Juni 2010 leider verlassen hat.

Einige von Euch kennen Carl als einen der großen Macher in Frankreich, der in verschiedensten Funktionen aktiv die Citroen-Szene mit gestaltet hat, u.a. bis zum Schluß aktiv als Schatzmeister verschiedener Clubs in Frankreich und Schweden. Auch als einer der hauptverantwortlichen Organisatoren des EuroCitro ist er vielen von Euch ein Begriff.

Die ACI hat ihm viel zu verdanken – seine aktive Rolle schon lange vor der formalen Gründung der Organisation (2004) in den 1980er und 1990er Jahren sowie sein Engagement bei der Statutenregelung und der zugrundeliegenden Idee der Amicale Citroen Internationale haben dazu geführt, daß wir ihn bereits im ACI-Gründungsjahr als “Godfather” (Pate) und zugleich eines der ersten ACI-Ehrenmitglieder ernannt haben.

Zuletzt war Carl bei uns auf der Citroen-Strasse 2009 zu Gast; diejenigen, die die Retromobile 2010 und die Jahre davor besucht haben, haben ihn auf den diversen Citroen-Clubständen als Macher wieder treffen können; einige Male stand auch sein 1949er Traction Avant 11BL auf der Messe als Ausstellungsfahrzeug, wo ich ihn dann auch 1992 am Stand von Traction Universelle kennen gelernt habe.

In seiner französisch-schwedischen Art mit dem verschmitzt-souveränen Auftreten haben wir ihn als einen liebenswerten und zugleich kompetenten Menschen und einige auch als Freund schätzen gelernt.

Wir werden ihm ein besonderes Andenken bewahren.

Im Namen der ACI-Deutschland

///S. Joest

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Mai 272010
 

Aus dem ACC-Foum kam ein interessanter Veranstaltungshinweis, den wir an dieser Stelle gern weiterreichen:

Schon seit mehreren Jahren trifft sich ein Mal jährlich ein kleiner Kreis ambitionierter deutscher und französischer Fahrer/innen von Citroen Amis und Dyanes im Schwarzwald. Zentrum der Treffen war und ist stets die „Emmendinger Hütte“ (www.emmendinger-huette.de): der Hüttenwirt, Jörn Reick, ist selbst passionierter Citroen-Fan und Besitzer u. a. einer Ami 6 Berline.

Die Emmendinger Hütte befindet sich in 1294 m Höhe direkt am Feldberg. Die Unterkunft ist einfach, aber auch günstig – das Essen schmeckt hervorragend. In der familiären Atmosphäre fühlt man sich einfach sofort wohl.

Es gibt vielzählige Möglichkeiten, die nähere und fernere Umgebung von hier aus zu erkunden (z. B. Freiburg, Basel, Elsass). Während in den vergangenen Jahren überwiegend Ziele im benachbarten Frankreich angesteuert wurden, möchten wir 2010 den Teilnehmer/innen des Treffens den wunderschönen Hochschwarzwald und seine landschaftlichen und kulturellen Besonderheiten näher bringen.

Fest eingeplant werden sollte lediglich der Empfang in der Stadt Triberg – die Verantwortlichen freuen sich auf uns, haben den ganzen Marktplatz nur für uns reserviert und würden auch die Führung zu den Wasserfällen für uns machen.

Samstag, 26.06.2010:

10.00 Uhr: Fahrt von der „Emmendinger Hütte“ über Titisee-Neustadt, die deutsche Uhren-straße bis Unterkirnach, über St.Georgen, Schonach, Hornberg bis zum Freilichtmuseum „Vogtsbauernhöfe“ in Gutach (ca. 90 km)

12.00 Uhr: TREFFPUNKT FÜR ALLE auf dem Parkplatz bzw. im Foyer des Freilichtmuseums „Vogtsbauernhöfe“, Gutach

12.15 Uhr: Möglichkeit einer ca. 1-stündigen Führung durch das Freilichtmuseum, auf Wunsch einiger Teilnehmer/innen kein Mittagessen in einem Restaurant, sondern Vesper „tiré du sac“. (*)

13.45 Uhr: Abfahrt nach Triberg über Oberprechtal, Rohrhardsberg, mit Zwischenstopp an der weltgrößten Kuckucksuhr in Schonach (ca. 34 km)

14.30 Uhr: Offizieller Empfang durch den Stadtmarketingleiter der Stadt Triberg auf dem Marktplatz, Besichtigung des holzgeschnitzten Rathaussaales

15.30 Uhr: Führung zu Deutschlands höchsten Wasserfällen in Triberg

17.00 Uhr: Fahrt auf der „Schwarzwaldhochstrasse“ über Furtwangen, Titisee bis zum
Feldberg (ca. 65 km)

18.30 Uhr: Ankunft auf der „Emmendinger Hütte“

19.00 Uhr: Aperitif, anschließend gemeinsames Abendessen

Abends: Fotovorführungen, diverse Beiträge der Teilnehmer/innen (Beiträge sind natürlich wiederum erwünscht!!!) und gemütliches Beisammensein

Sonntag, 27.06.2010:

9.00 Uhr: Gemeinsames Frühstück und Abreise derjenigen Teilnehmer/innen, die nicht länger bleiben können

Evtl. weiterer gemeinsamer Ausflug

Zur Vorab-Information ein paar links:
www.vogtsbauernhof.org
www.triberg.de
www.1weltgroesstekuckucksuhr.de

Kosten Emmendinger Hütte: Halbpension 34€ pro Nacht (Erwachsene)

Eintrittskosten (falls Besuch erwünscht):

• Schloss Sigmaringen: Eintritt 6,50 €
• Freilichtmuseum „Vogtsbauernhöfe“: Eintritt 6,50 €, ab 15 Personen 5,50 € + Führung 35,00 € (für die Gruppe, bei 15 Pers. also zusätzlich 2,33 € / Person)
• Weltgrößte Kuckucksuhr: Eintritt 1,20 €
• Triberger Wasserfälle: Eintritt 3,50 €, ab 20 Personen 2,40 €

Die Unterkunft muss bitte bis allerspätestens Pfingsten direkt bei Jörn Reick, „Emmendinger Hütte“, reserviert werden (- je früher, desto besser! -).

Ansprechpartner für die weitere Planung und Durchführung des Treffens sind neben Jörn Reick ( post (at@) emmendinger-huette.de ):

Markus Riker, Tel. 08345-952270 oder 0177-3273512, markus.riker (at@) t-online.de

Jürgen Bauer, Tel. 07762-807979, donrustico (at@) t-online.de

*) Für die Brotzeit / das Vesper wird die Allgäuer „Fraktion“ leckeren
Allgäuer Bergkäse mitbringen! Bei den Vogtsbauernhöfen gibt es
frisches Holzofenbrot. Vielleicht findet sich ja noch jemand, der
Schwarzwälder Speck o. a. beisteuert? 😉

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Mai 182010
 

Wir möchten noch einmal alle Clubs und Citroen-Enthusiasten auf den derzeitigen Sonderpreis für die Registrierung für das ICCCR 2012 hinweisen. Der Frühbucher-Rabatt ist zeitlich begrenzt und beträgt derzeit nur 50 Pfund. Hier die offizielle Info zum Event aus Yorkshire:


Freuen Sie sich schon jetzt auf das Jahr 2012!

Wir laden Sie ein, nach Großbritannien zur International Citroën Car Clubs Rally in Yorkshire, vom 16.-19. August 2012 zu kommen – tolle vier Tage erwarten Sie!

Alle Citroën-Modelle und -Baujahre sowie alle Enthusiasten sind herzlich willkommen – feiern Sie mit uns das große britische Citroën-Ereignis!

“Die Citroën-Welt”: alles, was mit der Marke zu tun hat, und alles dies in der einzigartigen Landschaft Yorkshires, die berühmt ist für ihre besondere Gastfreundschaft:

  • das Citroën-Museum, das in Grossbritannien hergestellte Fahrzeuge und ungewöhnliche Citroën im britischen Besitz zur Show stellt
  • großer Parcours aller Citroën-Typen und -Modellreihen
  • Neu- und Gebrauchtteile-Börse und Flohmarkt
  • Lokale kulinarische Köstlichkeiten und Biere aus der Region Yorkshire
  • Bustransfer mit dem berühmten englischen Doppeldecker-Bus
  • Concours d’Elegance und andere Preise
  • Fahrzeug-Paraden und -Ausstellungen
  • Rallies in die wunderschöne Umgebung rund um das Treffengelände
  • Technische Unterstützung, Werkstatt und Reparaturmöglichkeiten
  • Musik der Yorkshire-Blaskapellen
  • umfangreiches Tages- und Abendprgramm

Kostenfreies Camping ist auf dem Treffengelände möglich von Mittwoch, 15.8. bis Montag 20.8.2012. Eine Vielzahl von Hotels in der Nähe bieten weitere Unterkunftsmöglichkeiten.

Citroën-Clubs aus aller Welt können ihren Club den Besuchern präsentieren – kostenfrei für alle Clubs, weltweit. Händler und Spezialisten können gewerbliche Verkaufsflächen überdacht oder im Freien anmieten.

Die Bekanntgabe der Preise und Gebühren ist bereits erfolgt: Ein Frühbucher-Rabatt ist eingeplant!

Hier die Konditionen:

Der Teilnehmer-Pauschalbetrag für ein Fahrzeug samt Fahrer beträgt derzeit GBP £50 und ist nur für eine begrenzte Zeit so günstig – die Preise werden demnächst steigen. Also – früh buchen, zahlen, und Vorteile genießen!

Die Anmeldung kann sowohl per Post als auch per email oder Internet erfolgen, oder ganz einfach persönlich auf den wichtigsten Veranstaltungen in den kommenden Jahren, wo wir das nächste ICCCR präsentieren werden.

Besuchen Sie regelmäßig unsere Internetseite www.icccr2012.org.uk , um sich über die neuesten mehrsprachigen Informationen auf dem Laufenden zu halten.

Wir schicken allen Interessierten Rundschreiben und Pressemitteilungen – bitte registrieren Sie sich per email an:

info@icccr2012.org.uk

Mai 112010
 

Bald ist es wieder soweit – unter neuer Leitung vom “Treffpunkt Citrön” findet am 6.6.2010 in Essen Borbeck, Heinrich-Brauns-Str. 9-15, der erste “Enten Classic Day” statt. Von 11-17h treffen sich an der “Dampfe”, der Dampfbierbrauerei, die Besitzer von 2CV und erleben einen tollen Tag mit Tombola und vielen interessanten Fahrzeugen; unter anderem gibt es die “Prämierung der schönsten Ente vor Ort”.

Sicherlich nicht unwichtig: für die Kleinen steht ein Kinderspielplatz mit Streichelzoo und Sandkasten zur Verfügung, sodaß der Termin gleich als Familienausflug genutzt werden kann.

Der Eintritt kostet 2,00 Euro pro Person – und Kinder unter 14 Jahre sind frei!

Die Veranstalter weisen darauf hin, daß die Dampfe ohne Umweltplakette erreichbar ist, also außerhalb der Umweltzone liegt – für ein Treffen im Ruhrgebiet also bestens gelegen.

Wir freuen uns, Euch zahlreich dort zu treffen. Einige Clubs werden sich ebenfalls dort präsentieren – und der ACI wird auch Infos bereitstellen…

Bis dahin also!

Weitere Infos im Netz: www.enten-classic-day.de bzw. beim www.treffpunkt-citron.de

Mai 032010
 

Uns hat eine email vom bekannten Buchautor Reiner Sowa (www.sowa.de, “Der Bestatter und das Enten-Testament”) erreicht, die wir hiermit gern weitergeben:

Liebe 2CV-Freundinnen und Freunde,

letztes Jahr erschien im Entenschnabel der Artikel „Schrauberkurs in Frankreich“. Mein Sohn und ich haben eine Woche lang unter Anleitung von Jaques Barcat, dem französischen Guro der 2CV-Technik, all das gelernt, was man zur Reparatur und Wartung einer Ente wissen sollte.

Viele Leser haben sich nach der Lektüre bei mir gemeldet und bekundeten ihr Interesse an diesem Schrauberkurs. Das Handicap war für die meisten jedoch die Sprache. Jacques Barcat spricht Französisch und Englisch, aber kein Deutsch.

Ob ich nicht als Dolmetscher fungieren könnte, fragte mich ein 2CV-Fahrer kürzlich. Ich rief Jacques Barcat an, der mit dieser Lösung sofort einverstanden war.

Jacques Barcat bietet nun im September einen Kurs für deutsche 2CV-Fahrer/innen an, den ich als Dolmetscher begleiten werde. Er wird dabei die theoretischen Anteile kürzer gestalten und auf das praktische Schrauben den Schwerpunkt legen.

Der Wochenkurs findet statt vom 13. – 17. September 2010. Es werden dort die Themen behandelt, über die ich in meinem Entenschnabel-Artikel berichtet habe, also fast alles über die Ententechnik. Die Lehrgangsgebühr beträgt 420 Euro. Die Unterbringung kann in Hotels in der Umgebung des Veranstaltungsortes erfolgen. Wer mit seiner eigenen Ente anreist, hat natürlich die Möglichkeit, die Kursthemen (Bremsen, Elektrik, Motor usw.) unter Anleitung am eigenen Fahrzeug anzuwenden. Manchmal kann ein Kurs bei Jacques Barcat auf diese Weise günstiger sein als ein Werkstattbesuch. Die Anzahl der Teilnehmer ist auf 8 Personen beschränkt. Nur so kann Jacques Barcat sich um jede/n einzelne/n Schrauber/in kümmern. Bei mehr als 8 Bewerber/innen erhalten die ersten acht Anmeldungen eine Zusage.

Weitere Informationen zu den Lehrgängen gibt es auf dem beigefügten Flyer (in englischer Sprache) oder auf www.galil-jbarcat.com, wo die Anmeldeformulare heruntergeladen werden können. Gerne beantworte ich Fragen zu den Kursen per E-Mail (mail@sowa.de) oder mittwochs und donnerstags von 18.00 bis 19.00 Uhr auch telefonisch unter 0049 (0) 1753498400.

Mit ent(h)usiastischen Grüßen

Reiner Sowa
www.sowa.de

Hier der Download: 2010.2cv-schrauber-kurs-sowa

Apr 252010
 

Eine Hommage an Michael Schmidtkult in Form zweier Bücher und einer Ausstellung in Schwerte vom 07.-09. Mai 2010

Zur traurigen Erklärung: 2007 starb Michael Schmidt. Er selbst nannte sich und das was er schuf »Schmidtkult«. Knapp drei Jahre später erscheinen ihm zu Ehren nun zwei Bildbände: »Schmidtkult« und »Schmidtkult-Chapron«.

Eine fünfköpfige Kerngruppe aus seinem Familien- und Freundeskreis war nicht untätig und hat in kompletter Eigenregie diese beiden Titel produziert und drucken lassen. »Autokunst« würde manch einer vermutlich gerne voreilig das nennen, was Michael Schmidtkult geschaffen hat. Zugegeben: »Das Aufgreifen, Interpretieren, Arrangieren und Umwandeln ästhetisch-stilistischer Komponenten klassischer Fahrzeugteile« passt ja ausgeschrieben kaum in eine Zeile hinein.

Dennoch kommt diese Beschreibung der Arbeitsauffassung Michael Schmidtkults schon etwas näher. Doch kann sich der werte Leser selbst ein Bild machen: auf 192 Seiten des Buches ist eine Auswahl von erstaunlichen Objekten aus den Jahren 1987-2007 zu sehen. Genaugenommen sind es 72 Arbeiten, die abgebildet sind (wer ganz genau hinsieht, entdeckt womöglich noch weitere). Dem aus Schwerte in Westfalen stammenden »Metallurgisten« (wie der französische Übersetzer im Buch seine Tätigkeit benennt) war seinerzeit eine größere Aufmerksamkeit der Kunst – und Designwelt nicht vergönnt. Michael Schmidtkult konnte zwar von den Erträgen seiner künstlerischen Arbeit leben.

Zahlreiche Objekte haben, aus seinen Werkstätten kommend, im In- und Ausland neue stolze Besitzer gefunden. Auftritte, Dokumentationen in Radio und TV, Berichte in Tageszeitungen und Magazinen über ihn, all das erhöhte sicherlich seinen regionalen und überregionalen Bekanntheitsgrad. Nichtsdestotrotz war er zuweilen mit dem Absatz seiner Objekte unzufrieden. Zur besseren Vermarktung seiner Werke sollte ein schicker, als Werbemittel einzusetzender Katalog her. Bereits mit den Planungen zu diesem Katalog befasst (und auch mitten im Umbau einer Citroën DS Limousine zu einer eigenen Version des Chapron »Le Dandy« Coupés), stirbt Michael Schmidtkult im Juni 2007 plötzlich während einer Urlaubsreise in Portugal. Freunde, Bekannte, Verwandte sind von der Nachricht schockiert.

Die schon erwähnte Fünfergruppe berät und beschließt, das begonnene Katalogprojekt weiterzuführen, zu einer »Schmidtkult«-Künstlermonografie zu erweitern und zu veröffentlichen. Es folgen Aufrufe an Besitzer von Schmidtkult-Objekten, sich am Buch zu beteiligen, sich textlich zu äußern oder Bildmaterial zu senden. Schließlich kommentieren im Buch nun dreißig Personen zwischen Schweden, Schweiz und Schwerte in wunderbar unterschiedlicher Weise in Wort und Bild die Kunst und die Persönlichkeit von Michael Schmidtkult. Einige haben ihre Botschaft und ein Portraitbild per Email geschickt, die meisten Personen wurden aber vom »Buchteam« besucht und vor Ort zusammen mit ihrem Schmidtkult-Objekt fotografiert. Eine höhere vierstellige Zahl von insgesamt zur Verfügung stehenden Fotos wurde auf ihre inhaltliche und technische Druckfähigkeit hin untersucht, aufgespürt, sortiert, archiviert, bearbeitet.

Wo die Möglichkeit bestand, Schmidtkult-Objekte ganz neu zu fotografieren, wurde auch dieses getan. Die hauptsächlich aus dem persönlichen Fotoarchiv von Michael Schmidtkult stammenden Aufnahmen waren eine Mischung aus zum Teil beschädigten Groß-, Mittel-, Kleinbildformatdias, verblichenen Schwarzweiß- und Colorpapierabzügen und Digitalfotos in unterschiedlichen Versionen und Qualitäten. Die Arbeit mit diesem »Ausgangsmaterial« erinnert den Autor der einleitenden Worte im Buch an Michael Schmidtkults eigene Arbeitweise: Dinge entdecken, analysieren, behutsam verändern, in eine neue Ordnung bringen.

Im Buch tauchen zwischen den Abbildungen der Objekte und den kommentierenden Personen auch immer wieder großartige Portraits von Michael Schmidtkult selbst auf, der sich auf Fotos häufig gern selbst in Szene gesetzt hat (sehr zur Freude des Betrachters). Diesen Bildern sind Zitate aus Interviews von Michael Schmidtkult zugeordnet, in denen er seine gestalterische Arbeit oder damit zusammenhängende Situationen beschreibt. Dem Leser wird es nicht entgehen, dass alle Texte auch ins Französische übersetzt sind. Michael Schmidtkult hat sich nach einer Phase, in der er sich überwiegend amerikanischen und englischen Fahrzeugmodellen gewidmet hat, in den letzten Jahren beinahe ausschließlich mit französischen Klassikern aus dem Hause Citroën befasst (und sich bei diesen auf Teile von der »DS« konzentriert).

So ist auch auf einer seiner Werbepostkarten der Begriff »Artiste Citroën« zu lesen. Ihm hätte es sicherlich gut gefallen, dass seine Worte, Worte über ihn und Abbildungen seiner Werke auch in Frankreich und in »ihrer« schönen Sprache erscheinen. Zudem gibt es auch in der französischen Übersetzung im direkten Vergleich tolle Dinge zu entdecken (herrlich unnützes Wissen). Wer weiß zum Beispiel schon, dass das französische Wort für UFO »OVNI« heißt? Bei der weiteren Durchsicht des Archivmaterials von Michael Schmidtkult stellte sich heraus, dass es zu einem seiner Projekte besonders viele Aufzeichnungen und Fotos gab.

Zum Beispiel in einer von Michael Schmidtkult zusammengestellten Mappe mit eingeklebten Skizzen, Materiallisten, Stundenangaben, Stoff- und Farbproben, etc. 1997 baute Michael Schmidtkult eigenhändig in einer 2202 Stunden währenden Prozedur in seiner winzigen Werkstatt in Schwerte-Villigst eine Citroën DS Limousine zu einem Henri Chapron »Le Caddy« Cabriolet um. Schnell war in der Buchredaktion die Entscheidung getroffen worden, über diesen genialen Umbau einen eigenen »kleinen« Bildband herauszubringen. Im »Schmidtkult«-Buch hätte die »Le Caddy«-Dokumentation entweder zuwenig Raum bekommen oder hätte im Vergleich zu den anderen Objekten zuviel Raum eingenommen. Auch in diesem Buch gibt es (selbstverständlich auch französisch übersetzte) erläuternde Worte zur Geschichte und Machart, sowie ein Vorwort des gleichzeitig ersten und jetzigen Besitzers des Cabriolets.

Im »Schmidtkult-Chapron«-Buch gab es im Vergleich zum »Schmidtkult«-Buch nur einige hundert Bilder auf Form und Format zu trimmen und in das ans »große« Buch angelehnte selbst entwickelte Layout einzupflegen. Beide Bücher haben das gleiche Format (24 x 24cm), das »Chapron«-Buch kommt mit 48 Seiten, das andere mit den schon erwähnten 192 Seiten daher. Es erscheint eine kleine Auflage von jeweils 1000 Stück. Gedruckt wurden die Bücher in einer Druckerei in Hamm. Um eine Bestellmöglichkeit der Bücher über ISBN-Nummern im Buchhandel zu gewährleisten, wurde kurzerhand ein eigener kleiner Verlag gegründet (Verlag Edition Amicale, Schwerte), der sich um den weiteren Vertrieb der Bücher kümmert. Nach der Ausstellung ist natürlich auch eine Buchbestellung über die Homepage «www.schmidtkult.de« möglich. Fast unnötig zu sagen, dass die Kosten für die Buchherstellung komplett aus eigenen, privaten Mitteln vorfinanziert wurden.

Um nun der Buchveröffentlichung und dem Verkaufsstart einen angemessenen Rahmen zu geben, werden dafür die Galerie-Räumlichkeiten der »Zwischenraum-Ateliers« am Schwerter Marktplatz für ein Wochenende im Mai gemietet. Vom 07. bis zum 09.Mai 2010 gibt es die beiden Schmidtkult-Bücher dort erstmalig zu kaufen. Begleitet wird die Buchpräsentation von einer Ausstellung verbliebener und ausgeliehener Schmidtkult-Objekte.

Etwa zwanzig größere Original-Objekte werden dort zu sehen sein, dazu noch Kleinobjekte, Materialproben, etc. in Schaukästen. Werkstattfotos, Farbproofs und Druckbögen aus dem Buchherstellungsprozess dokumentieren zusätzlich wie und wo die Objekte von Michael Schmidtkult und das Buch selbst hergestellt wurden. Selbstverständlich gibt es auch französische Live-Musik dazu von befreundeten Musikern, die alte und neue Chansons präsentieren werden.

»Zwei Bücher Schmidtkult« also, eine Hommage an Michael Schmidtkult in Form zweier Bücher und einer Ausstellung. (Text: Bodo Brauer)

Hier die Bücher:

“Schmidtkult”
Kunst und Designobjekte von Michael Schmidtkult
(D/F 2010), Bildband, 192 Seiten, 24x24cm
ISBN 978-3-00-030413-2

“Schmidtkult-Chapron”
Eine automobile Hommage
(D/F 2010), Bildband, 48 Seiten, 24x24cm
ISBN 978-3-00-030414-9

Die Ausstellung:

Zwischenraum Ateliers
Kötterbachstrasse 5, Eingang Marktplatz
D-58239 Schwerte
www.zwischenraum-ateliers.de

Apr 212010
 

Hallo Fans der Doppelwinkel,

vor einigen Tagen ist die 22. Technoclassica 2010 in Essen zu Ende gegangen. Über 200.000 Besucher haben die weltgrößte Messe für Oldtimer “und drumherum” besucht, und auch uns in der Halle 9.1 erlebt.

Wir haben auch in diesem Jahr in den fünf Messetagen vom 7.-11. April 2010 eine hervorragende Clubpräsenz darbieten können, die sich sicherlich nicht zu verstecken braucht:

  • Highlight 40 Jahre GS und SM:

    Was Edgar Mönninghoff und Markus La Tendresse in Zusammenarbeit mit der GS/GSA-IG und dem ACC für das Jubiläum herausgearbeitet haben, war schon herausragend. Angefangen von der Auswahl besonderer Fahrzeuge (GS Drapeaux / Europ. Auto des Jahres 1971, GSA Break Sonderserie „Cottage“, GS Pallas „fährt wie auf Schienen“) über das eigens für die Messe angefertige und hochprofessionell wirkende Motor-Getriebe-Schnittmodell bis hin zu Beschaffung und Bestückung der Devotionalien-Vitrinen und Posteraufstellern war erstklassig. Komplementiert wurde das Doppeljubiläum durch die SM-Präsentation samt Vitrinenbestückung, organisiert durch Volker Hammes vom Citroen SM Club.

  • Conservatoire:

    Besonderer Dank auch noch einmal an das Conservatoire bzw. Denis Huille, der uns für diese Messe mit zwei originalen Opron-Maquettes eines SM-Prototypen (hier unverkennbar noch Bertoni’s Handschrift) sowie einem SM-CX-Übergangsmodell unterstützt hat und auch bei unserem “Stargast” Robert Opron viel Interesse und Erinnerungen geweckt hat. Darüber hinaus hat er uns beeindruckendes Videomaterial aus 90 Jahren Citroen-Rallyes bereitgestellt, was wir über die Beamer-Präsentation auf der CVC-Litfaßsäule in rund 35 Minuten Video und rund 150 Rallye-Bildern und GS-SM Fotos den Besuchern bereitstellen konnten.

  • VIP:

    unsere wichtigsten VIP-Gäste waren wirklich da: Mme. und Mr. Opron aus Paris. Beide waren angenehm überrascht, von so vielen interessierten Fans belagert zu werden und hatten wirklich nicht damit gerechnet, daß sich so viele für sie interessieren würden. Und sie haben spontan ihren Aufenthalt bei uns um einen Tag verlängert. Genial!

    Mr. Opron hat die TC auch aus persönlicher Sicht sehr interessiert, und vielleicht können wir damit rechnen, sie im nächsten Jahr sogar wieder bei uns begrüßen zu dürfen? Wäre klasse, wenn das tatsächlich klappt. Vielleicht bekommen wir ihn dazu, etwas von seiner Zeit mit Bertoni zu berichten, wenn wir dann “50 Jahre Ami6” feiern (was ich hiermit als Thema 2011 schon einmal offiziell anmelden möchte 😉 Die Oprons wurden von den Machern der “Expo Bertoni” Ausstellung, Patrick André und Rosemarie Gumz begleitet, deren Exponate (www.expo-bertoni.com) wir hoffentlich im Rahmen der geplanten 2011er Ausstellung in Sinsheim begrüßen können. Und zumindest die „großen“ GS und GSA unserer Ausstellung ziert nun am Fahrzeugheck eine der begehrten Originalunterschriften von Robert Opron…! Das Buch von Peter Pijlman: „Robert Opron – L’Automobile et L’Art“ (http://www.sagitta-productions.com/home_uk.html) verkaufte sich schnell dank der Bereitstellung durch J.P. Klijntunte, der extra Exemplare auf unseren Stand brachte.

  • “Citroen – sportlich unterwegs”:

    Die Präsentation der zweiten Standhälfte unter dem Motto “Citroen – sportlich unterwegs” rundete die Citroen-Strasse weiter ab. Angefangen von der 1971er Rallye-DS, die mit einer eigens aufgebauten Radwechsel-Szene die marokkanische Raid in voller Aktion widerspiegelte, über den 1996er XM Break in “Tour de France” Optik und Rennrad-DGT, die 1966er 2CV AZAM “Skischule Piz Palü Pontresina” mit familieneigener 60er Jahre Skiausrüstung, der 1965 Panhard 24bt mit GSA-Motorumbau samt Seat Ibiza-Einspritzung und beeindruckenden 426.600km Laufleistung, der Traction Avant 11BF Familiale sowie der CX 25 GTi Turbo haben ein schönes Arrangement unserer “Rallye Citroen-Strasse” (symbolisiert durch Magnetschilder auf allen Autos) hinterlassen. Unser Konzept der Standteilung mit den halbdurchlässigen Trennvorhängen kam auch in diesem Jahr sehr gut bei den Besuchern an.

  • Internationale Citroen-Veranstaltungen:

    Weitere VIP-Gäste waren Walter Homberger, im internationalen Vorstand der ACI (www.amicale-citroen-internationale.org) zuständig für die Event-Koordination, und damit verantwortlich für unsere weiteren Event-Gäste und -Repräsentanten: Guido Vries und Marc Roelandt haben den ACI-Stand zur am 24.+25. April 2010 stattindenden “Citroen-Story Zolder” (www.citroenstory.org) genutzt (Guido war allerdings am ACI-D Abend nicht da, argh!), und der eigens aus Yorkshire angereiste Mick Popka hat das ICCCR 2012 am Samstag 10.4.2010 auf der nationalen ACI-Versammlung den deutschen Clubs in einer schönen Präsentation vorgestellt (auch wenns noch weit dahin scheint: jetzt anmelden! Rund 60% Anmeldekosten sparen, nur 50€ für Car+Driver: www.icccr2012.org.uk, bitte Clubmitglieder informieren, Präse zum Download auf der ICCCR-Homepage unter http://www.icccr2012.org.uk/15thICCCRv4.5.pdf zum Download). Der frühere ACI-Vizepräsident Dieter Pétré stattete uns ebenfalls einen Besuch ab. Aus Salbris hat Xavier Audran uns einen schweren Karton mit Promo-Material für das ACI-Event und zugleich 2CV-Welttreffen 2011 (www.2cvfrance2011.fr) hinterlassen, den der CCRR übernommen hat. Unsere Gäste wurden mit einem “VIP-Paket” (Clubzeitschriften [Danke für Bereitstellung an die Clubs] und unserem Jubiläums-Rotwein “Chateau Opron”) verabschiedet.

  • Unsere Partnerschaft mit der CDG:

    Besonderer Dank gilt auch noch einmal der Citroen Deutschland GmbH und damit unserem Ansprechpartner und CDG-Pressesprecher Thomas Albrecht, der nicht nur das Sponsoring für Teppich und Counter übernommen hat, sondern auch die Magnetschilder, die eigens bereitgestellten Macquettes-Vitrinen und die Bistro-Transportkosten übernommen hat. Als besonderes Highlight hat Th. Albrecht uns zugesagt, die bereits an früherer Stelle von Immo Mikloweit versprochenen 1.500,- Euro ACI-D (und damit Club-Unterstützung) uns in diesem Jahr nun wirklich bereitzustellen. Sobald wir den Eingang des Betrages verzeichnet haben, werden wir mit den Clubs über mögliche Optionen und Verteilungen separat per email diskutieren und dann mehrheitlich entscheiden.

  • Das Frankreich-Bistro:

    Dem CVC wieder einmal Dank für das Messe-Bistro (bzw. dessen Transport und Aufbau), das unser Heim für die 5 Tage der Messe darstellte. Wir werden unser Essensangebot im nächsten Jahr etwas überarbeiten – da viele Fertiggerichte nicht angenommen wurden, werden wir mehr auf kleinere Verzehrhappen und -Snacks setzen, alternative Vorschläge bitte an uns per email: citroenstrasse @ gmail.com

  • Die kleinen und großen Dinge am Rande:

    Natürlich gilt unser besonderer Dank auch Ludger Böse und Gebhard Christiansen, die nicht nur die Beschaffung der Verpflegung übernommen haben, und ohne die der ein oder andere Arbeitstag in Vorbereitung und Durchführung sicherlich viel unentspannter gelaufen wäre – einfach genial 😉

  • Spenden:

    Unser Dankeschön gilt allen kleinen und großen Spendern, die mit ihrem finanziellen Einsatz dafür gesorgt haben, daß wir den Aufenthalt der Oprons auch finanziell rundum haben abfedern können. Hierbei gilt dem Citroen SM Club Deutschland besonderer Dank, die zugesagt haben, einen großen Betrag übernehmen zu wollen. Zweite grosse Einzelspende vom ACC. Abrechnung dazu separat.

  • Visuelle Highlights:

    Vergessen wollen wir auch nicht Hanspeter Hundertmarck, der wieder einmal unentgeltlich das grosse Banner über den Trennvorhängen gesponsort und umgesetzt hat, auf dem unsere beiden diesjährigen Themen schon von weitem durch alle Hallen hinweg sichtbar waren.

  • Die Halle 4

    Die ergänzende Präsentation der Citroen Deutschland GmbH in Halle 4 war sicherlich bemerkenswert: noch nie hat das originale “SM Présidentielle” Cabriolet mit Kennzeichen „2PR75“ – übrigens ein Opron-Entwurf und dann von Chapron umgesetzt! – aus dem Elysee-Palast den deutschen Boden betreten und bekam hier neben dem 1976 GS Energetique von Künstler Lihou und M35 seine würdige und vielbeachtete Präsentation. Ergänzt wurden die 3 Jubilare von 1970 durch einen 2010er DS3, der den Bogen spannte getreu dem neuen Markenslogan “creative technologie” (den extra zur Messe verfassten TC-Pressetext der CDG kann man auf www.amicale-citroen.de nachlesen).

  • ACI-Deutschland

    Die Vertreter der deutschen Citroen-Clubs haben auf der nationalen ACI-Versammlung die beiden bisherigen Delegierten Ulrich Knaack und Stephan Joest für ein weiteres Jahr im Amt bestätigt. Auf der Sitzung wurde von Ulrich Brenken das Konzept zur 50-Jahr-Feier des ACC 2011 (und damit des von allen Clubs zum nationalen ACI-Event 2011 deklarierten Ereignisses) vorgestellt. Wir reichen die Präsentation alsbald nach.

  • Medienpräsenz

    Die Presse hat auch über uns berichtet, so u.a. die Autozeitung (http://www.autozeitung.de/node/385319/41), Carsablanca (http://www.carsablanca.de/Bilderstrecke/groesstes-oldtimer-clubtreffen-auf-der-techno-classica-2010/) und vorab die Motor Klassik (siehe www.amicale-citroen.de). Wer weitere Presse und Internetartikel kennt -> bitte uns informieren – danke!

Neben Eurem großen Einsatz für das Gelingen der Messe danke ich Euch noch einmal für die gute Zusammenarbeit auf der Citroen-Strasse und das tatkräftige Anpacken bei allen wichtigen Dingen – im Wesentlichen lief ja alles rund. Wieder einmal hat sich die jahrelange Integration aller großen deutschen Citroen-Clubs durch Michael Weiss ausgezahlt, an den wir auch an dieser Stelle noch einmal erinnern wollen.

Für Anregungen 2011 haben wir schon heute Interesse: bitte meldet Euch bei uns, citroenstrasse@gmail.com ist der Kontakt. 2011 Sonderthema “50 Jahre Ami6” ist wie gesagt bereits vorgeschlagen… Wer Fahrzeuge dazu bereitstellen kann (Ami6 Limo, Break, Service, Ami8, Ami Super, M35 aus Aachen?) oder besondere Exponate kennt, ist herzlich willkommen, schon jetzt mögliche Ansprechpartner dafür zu erwärmen…!
Ich möchte all diejenigen bitten, die Bilder zum Opron-Besuch gemacht haben, diese uns zuzusenden (bitte an citroenstrasse @ gmail.com), damit wir hieraus eine kleine Collage zusammenstellen können.

Vielen Dank!

Im Namen des Citroen-Strasse Orga-Teams

///S. Joest.
citroenstrasse @ gmail.com

Apr 192010
 

Die Citroën Deutschland GmbH hat heute vor einem Monat einen Artikel zum M35 veröffentlicht, dem Citroën mit Wankelmotor, der zusammen mit seinen Brüdern und Schwestern Citroen GS und Citroen SM vor 40 Jahren das Licht der Öffentlichkeit erblickt hat. Hier der Pressetext dazu:

Der Citroën M 35 war ein Versuchsträger, den man kaufen konnte. Es reichte aber nicht, den Preis zu bezahlen – man musste sich verpflichten, mindestens 30.000 Kilometer im Jahr zu fahren und den Wagen jederzeit den Citroën-Ingenieuren zur Untersuchung eventuell auftretender Probleme zu überlassen. Von angepeilten 500 Autos entstanden vielleicht auch aufgrund dieser strengen Bedingungen nur 267. Aber Citroën war es mit diesem Versuch bitter ernst. Denn auf dem Motor des M 35 lagen hohe Erwartungen. Es war ein Wankelmotor, und er sollte – so die Intention – der erste in einer langen Reihe von Citroën-Wankelmotoren werden.

Rückblende in das Jahr 1964. Felix Wankel, der Erfinder des Kreiskolbenmotors, hat den kleinen deutschen Hersteller NSU für eine Serienproduktion seiner Erfindung gewinnen können, die nun den hübschen NSU-Spyder antreibt. Die Automobilwelt wird von einer wenige Jahre dauernden Wankel-Euphorie erfasst. Das kompakte und vibrationsarm hoch drehende Triebwerk ist vielleicht der Antrieb der Zukunft… und damit ein klarer Fall für Citroën.

Citroën und die deutschen NSU-Motorenwerke unterzeichnen einen Vertrag über die Entwicklung eines Kreiskolbenmotors durch die gemeinsame Filiale Comobil (mit Sitz in Genf). 1967 wird in Luxemburg die Citroën-Tochtergesellschaft Comotor zur Herstellung von Automotoren gegründet. Hier, bei Comotor, entsteht der Wankelmotor des M 35. Geplant sind auch Zweischeiben- und noch größere Motoren. Zunächst aber soll der Einscheiben-Motor, Kammervolumen 995 cm3, 49 PS bei 5 500 U/min, den Ernst des Lebens kennen lernen.

Ein Maßanzug für Testfahrer – aus der Änderungsschneiderei

Die neue Technik mit den auf dem Papier so überzeugenden Vorteilen erweist sich in der Praxis und im Detail als äußerst knifflig. Wie alltagstauglich ist sie, und was bleibt noch zu verbessern? Man verfällt auf den Gedanken, eine Kleinserie von Fahrzeugen zu bauen und an Kunden zu verkaufen, die den Kreiskolbenmotor im realen Fahrbetrieb erproben sollen.

Aber in welchem Auto? Der gerade erschienene Ami 8, ein optisch gestraffter und technisch maßvoll überarbeiteter Nachfolger des Ami 6, ist der einzige Citroën in der passenden Größe. Für die anvisierte Schar an Autoverrückten, die sich freiwillig als zahlende Versuchsfahrer einspannen lassen sollen, ist er aber nicht prestigeträchtig genug.

Flugs macht man mit Hilfe des Karosseriebauers Heuliez aus der kleinbürgerlichen Limousine ein zweitüriges Coupé, das fast kein Blechteil mit der schnöden Großserienbasis gemeinsam hat.

Das kleinste Auto mit hydropneumatischer Federung

Und auch für die Technik bleibt es nicht beim simplen Einbau des Wankelmotors anstelle des vom 2CV-Motor abstammenden Zweizylinder-Boxers des Ami 8. Für die Straßenlage und den Komfort, die der anspruchsvolle Kunde erwartet, spendiert man dem M 35 als erstem Auto dieser Größe sogar die legendäre hydropneumatische Federung.

Das Resultat ist ein sehr spezielles Automobil. Klein, aber technisch sehr exklusiv, ohne über exorbitante Fahrleistungen zu verfügen – 144 km/h Spitze bescheinigt das Datenblatt. Zum ungefähren Einstiegspreis einer DS – rund 14.000 Francs – erhält der Connaisseur ein Fahrzeug, das trotz der beinahe handgefertigten Spezialform für unbedarfte Betrachter aussieht wie das etwas mehr als halb so teure meistverkaufte Modell der Marke. Wohl deshalb werden alle Prototypen auffällig nummeriert und tragen eine Aufschrift, die das staunende Publikum unterrichtet, dass hier jemand für Citroën Erprobungskilometer sammelt… und wohl auch deshalb werden die ursprünglich anvisierten 500 Stück nicht erreicht. Das ist ein schlechtes Omen für Citroëns Wankel-Abenteuer – und es wird leider nur allzu deutlich bestätigt. Das nächste Modell mit Wankelmotor ist der GS Birotor.

Einscheiben-Wankelmotor, Kammervolumen 995 cm3, 49 PS bei 5.500 U/min. Vierganggetriebe, 144 km/h, 9,7 l/100 km. Hydropneumatische Federung. Zweitüriges Coupé mit vier Sitzen. Länge 405 cm, Breite 155 cm, Höhe (bei laufendem Motor) 135 cm, Gewicht leer 815 kg.

267 Exemplare des M 35 werden 1970 bei Heuliez gebaut. Alle sind in graumetallic lackiert und weisen auf dem linken vorderen Kotflügel eine Aufschrift mit der laufenden Nummer auf.

Dazu weitere Fotos, diese sowie der Text sind Copyright (C) Citroën Communication.

 Posted by Stephan Joest - Amicale Citroën & DS Deutschland  Tagged with: , ,
Mrz 312010
 

Neben dem Stand der deutschen Citroën-Clubs ist auch die Citroën GmbH auf der Messe präsent. Und die Kölner haben echte Highlights aus dem Conservatoire vorbereitet.

Dazu der heute frisch erschienene Pressetext der CDG:

Mit einem echten Stargast kann der Citroën-Stand auf der TechnoClassica 2010, die am 7. April eröffnet wird, aufwarten. Als Leihgabe des Elysée-Palastes wird eines der beiden großen Cabrios vom Typ SM „Présidentielle“ zu sehen sein, mit denen seit 1972 hohe Staatsgäste wie die britische Königin in offiziellen Paraden über die Champs-Elysées gefahren wurden…

Das von Chapron karossierte, 5,60 Meter lange viertürige und viersitzige Cabriolet ist sicherlich die exklusivste Ausführung des vielleicht extravagantesten Modells der Markengeschichte von Citroën. Der 1970 auf dem Genfer Salon vorgestellte SM war ein Grand-Tourisme-Coupé mit einem V6-Benzinmotor, der von Maserati entwickelt wurde, und galt sofort nach seinem Erscheinen als ein automobiles Gegenstück zur Concorde und als nationales Symbol. Mit seinen hinter einer verglasten Front liegenden sechs Schweinwerfern, von denen zwei in Kurven mitlenkten, seiner extrem aerodynamischen Form, seiner geschwindigkeitsabhängigen Servolenkung, die sich selbst automatisch in die Mittellage zurückstellte, und seinem hydropneumatischen Fahrwerk, dessen Hinterachse eine fast 20 cm schmalere Spur als die Vorderachse aufwies, war der SM für schnelle, komfortable Autobahnreisen perfektioniert.

Der GS

Aber dieses faszinierende Auto war nur eines von drei komplett neu entwickelten Fahrzeugen, die Citroën 1970 auf den Markt brachte – für damalige Verhältnisse eine sensationelle Demonstration von „Créative Technologie“, wie der heutige Slogan der Marke lautet. Nur ein halbes Jahr nach dem SM, auf dem Pariser Salon 1970, stellte Citroën mit dem GS das lang erwartete Mittelklassemodell vor, das die Lücke zwischen dem 2CV und davon abgeleiteten Modellen einerseits und der legendären DS andererseits schloss.

Und auch der komplett neu entwickelte GS war eine technische Sensation. Mit ausgefeilter Aerodynamik, die von der Konkurrenz erst ein Jahrzehnt später erreicht wurde, Einzelradaufhängung mit Scheibenbremsen ringsum und der unübertroffenen Hydropneumatik in einem Auto der Einliter-Klasse machte er echte Hochtechnologie für viele Käufer erschwinglich und wurde zum Bestseller. Mit haushohem Vorsprung wählten ihn Europas führende Motorjournalisten zum „Auto des Jahres 1971“, sogar noch vor dem SM. Nur vom 2CV verkaufte Citroën bis heute mehr Fahrzeuge als vom GS und dem GSA, dem 1980 aus dem GS entwickelten Nachfolger.

Auf der TechnoClassica zeigt Citroën ein besonderes Exemplar dieser Baureihe aus seiner Werkssammlung: den „GS énergétique“. Dieses Einzelstück wurde 1976 von dem Künstler Jean-Pierre Lihou geschaffen, der den Wagen mit einem Muster aus farblich abgestuften Pfeilen in insgesamt 73 Farbtönenen bemalte – eine der aerodynamischen Formgebung des GS kongeniale Gestaltung.

M 35

Die dritte Citroën-Neuheit des Jahres 1970 ist heute fast vergessen, obwohl ihre Motortechnik damals so aufregend wirkte wie heute der Hybridantrieb. Der M 35 war der erste Citroën mit Wankelmotor. Und dem Wankelmotor schien in den 1960er Jahren eine große Zukunft bevorzustehen – fast alle Hersteller befassten sich damit, aber außer NSU und Mazda tat es keiner so intensiv wie Citroën, das eine Tochtergesellschaft mit eigenem Werk für die Entwicklung und den Bau von Wankelmotoren gründete.

Das erste Wankel-Modell, der M35, war ein Prototyp, den man kaufen konnte. Heuliez baute das viersitzige Coupé auf Basis des Ami 8 in einer Kleinserie. Für rund 14.000 Francs – etwa der Preis des günstigsten Citroën DS – wurde es an Kunden verkauft, die sich verpflichteten, damit mindestens 30.000 Kilometer im Jahr zu fahren und die dabei gesammelten Erfahrungen minutiös zu protokollieren und den Citroën-Ingenieuren mitzuteilen. 267 Fahrzeuge wurden gebaut, alle in silbergrau lackiert und auffällig nummeriert. Prototyp Nummer 169 aus der Werkssammlung wird in Essen zu sehen sein.

Text und Bilder: Copyright (C) Citroën Communication

Die offizielle Pressemitteilung kann hier auch als PDF heruntergeladen werden.